Jedem Bier sein Glas

Der Gerstensaft ist in Flandern ein wichtiges Kulturgut.
Tongerlo

In Belgien gibt es rund 160 Brauereien und über hundert davon befinden sich in der Region Flandern, wo knapp 1000 Biersorten gebraut werden. Der Ursprung der verschiedenen Braumethoden geht zurück ins Mittelalter, als vor allem Mönche in den Klöstern mit dem Bierbrauen befasst waren. Im Laufe der Zeit begann man mit der Beifügung von Gewürzen, Kräutern und einzelnen Frucht- und Obstsorten zu experimentieren, denn im Gegensatz zu Deutschland, wo 1516 das Reinheitsgebot eingeführt wurde, dürfen in Flandern so ziemlich alle Zutaten in die Kupferkessel wandern. So reicht die Palette der Fruchtbiere von Kirschen bis hin zu Bananen.

Neben zahlreichen Mikrobrauereien ist auch der weltweit grösste Brauereikonzern in Belgien zu Hause, genauer in Leuven. Die heutige Firma AB InBev existiert unter wechselnden Namen bereits seit 1366. Erste weltweite Erfolge feierte die Brauerei mit der Marke Stella Artois. Heute gehört dank der Akquisition der mächtigen US-Brauerei Anheuser-Busch auch Budweiser zum Portfolio. In Leuven werden auch Bierwanderungen, Brauereiführungen,
Biermenüs und Bierarrangements angeboten. Aber auch in Brüssel, Antwerpen oder Gent gibt es Biermuseen und Brauereien mit Besichtigungs- und Verkostungsmöglichkeiten.

Eine Besonderheit der belgischen Bierkultur ist das jeweilige Glas zum Bier. In den vielen typischen Bierbeizen – sie werden in Flandern Cafés genannt – werden oft bis zu 50 Biersorten und mehr in 50 verschiedenen Biergläsern ausgeschenkt. Manche sehen so exklusiv und teuer aus, dass man sie am liebsten mitnehmen würde. Kaufen kann man die Schmuckstücke im Biertempel auf dem Brüsseler Grasmarkt. Im Zentrum Brüssels, an der Place Fontainas 8, befindet sich übrigens auch das wohl berühmteste Biercafé Flanderns, Belgiens oder möglichweise sogar der Welt: das Moder Lambic. Hier werden handwerklich gebrautes Bier vom Fass und 400 Biersorten ausgeschenkt.


MOULES FRITES (FÜR 4 PERSONEN)

2kg Miesmuscheln; 3 Zehen Knoblauch, fein gehackt; 120ml Rahm oder Crème fraîche; 100ml trockener Weisswein (Sauvignon Blanc od. Riesling); 2 Schalotten, klein gewürfelt; 1 Handvoll Petersilie, glatt; 1 Bouquet garni (Petersilie, Thymian, Lorbeerblatt); Butter

Zubereitung:

1. Die Muscheln unter klarem Wasser abspülen und säubern. Offene Muscheln entsorgen.

2. In einem grossen Topf das Bouquet garni mit Knoblauch und Schalotten in etwas
Butter andünsten . Die Muscheln und den Wein dazugeben. Der Topf sollte gross genug
sein, um maximal halb gefüllt die Muscheln aufzunehmen. Die Hitze reduzieren und abgedeckt 3–4 Minuten dünsten . Den Topf einmal gut schütteln , nicht darin umrühren. Den Rahm und die klein geschnittene Petersilie dazugeben.

3. Vom Herd nehmen und den Inhalt in eine vorgewärmte Schüssel umfüllen .

4. Dazu serviert man Pommes frites und/oder frisches Baguette.

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