Fifa-Museum in tiefroten Zahlen

Aufgrund des Millionen-Defizits werden − zunächst − acht Mitarbeitende entlassen.
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Seit knapp einem Jahr ist es eröffnet, doch das neue Fifa-Museum beim Bahnhof Zürich Enge kommt nicht in die Gänge. Nach nur acht Monaten wurde der damalige Direktor Stefan Jost entlassen. Und nun bestätigt Marc Caprez, Geschäftsführer ad interim, gegenüber den Medien, dass acht Mitarbeitende entlassen werden sollen. Diese Kündigungen seien Teil der Reorganisation des Museums, wird Caprez zitiert. Und weitere könnten folgen, insbesondere im Bereich Gastronomie. «Dieser Bereich ist hochdefizitär», erklärte Caprez gegenüber der «NZZ». Es könne in der derzeitigen Form nicht weitergeführt werden, heisst es weiter. «Wir können uns vorstellen, die Gastrobereiche zu schliessen und stattdessen Raum für Seminare und Events zu schaffen», so Caprez.

Insgesamt hat die Fifa CHF 140 Mio. in den Umbau des Gebäudes investiert. Davon flossen 30 Mio. in das Museum. Das Haus, dessen obere Etagen Büros sowie 34 Luxuswohnungen beherbergen, gehört aber nicht der Fifa, sondern der Swiss Life. Der Versicherungskonzern hat das Gebäude bis zum Jahr 2045 an die Fifa vermietet. Allein die Jahrespacht, die sich dem Vernehmen nach in hoher einstelliger Millionenhöhe bewege, übersteigt die Einnahmen aus dem Ticketverkauf für das Museum und aus der Vermietung der Wohnungen. Die Fifa-Manager rechneten mit 250’000 Besuchern im ersten Jahr. Gekommen sind aber nur 115’000.