Ferientag: «Ganz neue Bereitschaft zu Kooperation» gefordert

Am Schweizer Ferientag in Davos wagte die Incoming-Branche auch einen kritischen Blick auf sich selbst und liess sich von zahlreichen Weiterbildungs-Angeboten inspirieren.

Eine ganz neue Kooperationsbereitschaft forderte Jürg Schmid von den touristischen Akteuren in der Schweiz. Wie der scheidende Direktor von Schweiz Tourismus am Schweizer Ferientag in Davos betonte, seien die Herausforderungen der Digitalisierung sonst nicht zu bewältigen. Jeder brauche seinen eigenen Content, aber die technischen Lösungen müssten die Player in der kleinen Schweiz unbedingt gemeinsam nutzen. Rund 1250 Teilnehmer der gesamten Schweizer Incoming-Branche hörten seine Botschaft im Kongresszentrum Davos.

Turnaround ist dringend nötig
Das Leitthema des zweitägigen Branchentreffens, das den Davoser Hotels zu einer für Mitte Mai ungewöhnlichen Zimmerauslastung verhalf, lautete «Turnaround». Ein solcher sei im alpinen Raum auch dringend nötig, formulierte es Schmid ganz direkt. Mit Qualität und Innovation hoffe er, v.a. die verlorenen Gäste aus Europa zurückzugewinnen, die für die kleinen Destinationen jenseits von Jungfraujoch und Titlis so wichtig seien. Schmid prognostizierte eine leichte Erholung für den kommenden Sommer. Von einer fundamentalen Trendumkehr könne jedoch keine Rede sein. Über 30% der europäischen Touristen gingen nach der Aufhebung der Euro-Franken-Obergrenze für die Schweiz verloren. Auch der Meeting-Bereich hat gelitten, wenn auch in geringerem Masse.

Megatrends für sich nutzen
Ideen kreieren, Erlebnisse schaffen, den Megatrend «Touring» nutzen, etwa mit der «Grand Tour of Switzerland», das wurde den Touristikern vor Ort ans Herz gelegt ­– u.a. vom mit heller Begeisterung empfangenen Keynote Speaker Dough Lansky. Die Schweiz könne zudem den Trend zur «Sehnsucht nach Authentizität» bedienen, so Schmid. Dies könnten Food-Touren zu einheimischen Originalen durch Zürich sein oder die Alphütte ohne Handy-Empfang. «Wir haben starke Antworten auf die Mega-Trends», versicherte Schmid.

Preis für die Gastfreundlichsten
Im Rahmen des Schweizer Ferientags wurde auch wieder der «Prix Bienvenu» für herausragende Schweizer Servicequalität und gelebte Gastfreundlichkeit vergeben. Gewonnen haben:

  • Ferienhotel klein und fein (bis 40 Zimmer): Hotel Gädi, Grächen (VS)
  • Ferienhotel gross (ab 41 Zimmern): Chasa Montana Hotel & Spa, Samnaun (GR)
  • Stadthotel (bis 4 Sterne Superior): Hotel Uzwil, Uzwil (SG)
  • Luxus-Stadthotel (5 Sterne / 5 Sterne Superior): Four Seasons Hotel Des Bergues, Genf
  • Luxushotel (5 Sterne / 5 Sterne Superior): Hotel Suvretta House, St. Moritz (GR)