Hotellerie kritisiert Schweizer Grenzschutz als Preistreiber

Importzölle verstärken das Kostenproblem im Schweizer Hotel- und Gastgewerbe.

Unbestritten: Die Schweizer Hotellerie hat ein Kostenproblem. So heisst es im soeben erschienenen Jahrbuch der Schweizer Hotellerie 2017. Die Löhne etwa seien rund doppelt so hoch wie etwa in Österreich. Erschwerend komme hinzu, dass vergleichbare Warenkörbe mit Frischprodukten in der Schweiz im Jahr 2016 rund 93% teurer gewesen seien als in Österreich, Bio-Produkte um rund 89%. Preisüberwacher Stefan Meierhans sieht den Grenzschutz und den Protektionismus für Schweizer Produkte sowie die damit zusammenhängenden Importzölle als bedenklich an. Letztere seien nicht das optimale Instrument, um die einheimische Landwirtschaft zu schützen. Als zielführende Massnahme nennt er z.B. weitere Direktzahlungen an die Bauern.

Vorteile stärker bewerben
Ebenso fordert Meierhans, die Schweiz solle ihre Angebote wie etwa das Swiss Transfer Ticket, das ausländischen Gästen einen angenehmen Transfer von und zum Flughafen mit dem ÖV ermögliche, attraktiver bewerben.

Die Nachbarn wachsen
U.a. diese Gründe führten zu einem Nachteil gegenüber den Nachbarstaaten wie etwa Österreich oder Deutschland. Dort sind die Logiernächte 2016 um bis zu 3,2% gestiegen, während sie in der Schweiz nochmals um 0,3% zurückgingen. Die Bruttobettenauslastung stagnierte 2016 in der Schweiz bei 35,7%, in Deutschland, Österreich und Italien stieg sie um bis zu 5,1% auf durchschnittlich 39,1%, heisst es im Jahrbuch von Hotellerie Suisse und SGH. (SG)