Knebelverträge: Hoteliers enttäuscht über Verzögerung

Ständerats-Kommission prüft Bischof-Motion. Der Verband Hotelleriesuisse will die unternehmerische Freiheit rasch wiederhergestellt wissen.
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Der Streit um die Benachteiligung der Schweizer Hotellerie im Konkurrenzkampf gegen die Online-Buchungsplattformen geht weiter. In der gestrigen Parlamentssitzung des Ständerats wurde nun Pirmin Bischofs Motion (CVP) an die ständerätliche Wirtschaftskommission zur Vorprüfung überwiesen – was der Entscheidungsprozess verlängern könnte. Der Verband Hotelleriesuisse zeigt sich enttäscht und fordert nun, «dass die unternehmerische Freiheit durch die Motion rasch wiederhergestellt wird, wie das in unseren Nachbarländern bereits der Fall ist».

Ein Grossteil der Hotelübernachtungen werde heutzutage über internationale Online-Buchungsplattformen gebucht, so Hotelleriesuisse. «Aufgrund der Marktdominanz der Buchungsplattformen sind die Hotels faktisch gezwungen, diese Distributionskanäle zu nutzen. Neben der Zahlung hoher Kommissionen – abhängig von Destination und Positionierung auf dem Buchungsportal – werden Hotels zur Einhaltung der sogenannten engen Paritätsklauseln verpflichtet. Damit dürfen die Hotelbetriebe auf ihren eigenen Websites keine günstigeren Angebote anbieten als auf einer Buchungsplattform. Mit der Einschränkung dieses für jeden Hotelbetrieb essentiellen Direktvertriebskanals wird die unternehmerische Freiheit massiv behindert. Die Motion von Ständerat Pirmin Bischof spricht sich gegen diese Knebelverträge für die Hotellerie aus.»

Der Verband will sich im parlamentarischen Verfahren weiterhin für die Motion und damit für die Schaffung von gleichen Bedingungen wie für die ausländischen Hauptkonkurrenten einsetzen, «die bereits auf gesetzlicher oder richterlicher Ebene reagiert und günstigere Bedingungen für die Hotellerie geschaffen haben».