KOF: Die Ausländer kehren zurück

Die Talsohle der Logiernächtezahlen in der Schweiz sollte durchschritten sein.
Schweiz Tourismus Sommer

Die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich sagt eine positive Entwicklung der Sommersaison voraus. Dies aufgrund der Rückkehr der ausländischen Gäste, insbesondere aus den Fernmärkten. Die Talsohle der Logiernächtezahlen der Touristen aus dem Euroraum sollte durchschritten sein, heisst es. Mit der zu erwartenden Konjunkturerholung im Euroraum dürften wieder mehr Gäste aus diesen Destinationen in die Schweiz reisen. Insgesamt erwartete die KOF für die Sommersaison eine Zunahme der Zahl ausländischer Logiernächte von 2,1%. Die Entwicklung der inländischen Logiernächte war bereits im vergangenen Jahr äusserst positiv. Dies dürfte sich auch in der kommenden Sommersaison fortsetzen. Prognostiziert wird ein Anstieg von 1%. Da wieder mehr Gäste aus Europa in die Schweiz reisen, werde sich die Zahl der Logiernächte im Alpenraum erholen. Die Städte entwickelten sich hinsichtlich der Logiernächte weiterhin dynamisch.

Positivere Aussichten für den Tourismus
Angesichts der guten Inlandsnachfrage und der Belebung bei der Auslandsnachfrage zeige die Entwicklung der Logiernächte in den kommenden zwei Jahren wieder nach oben. Die inländische Nachfrage werde sich weiterhin positiv entwickeln und die ausländische Nachfrage sich deutlich erholen. Die Entwicklung im alpinen Raum werde die Rückschläge der vergangenen Jahre verdauen. Die städtischen Regionen setzten ihren Wachstumspfad fort. Für das laufende Jahr werde angesichts der wieder anziehenden Auslandsnachfrage und der weiterhin positiv gerichteten Inlandsnachfrage mit einer Zunahme der Gesamtnachfrage gerechnet. Gleichzeitig dürfte sich die Ertragsseite aufgrund der stabilen Wechselkurssituation und der allmählichen Verbesserung der realen Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Dennoch gebe es aufgrund der Wettbewerbssituation kaum Raum für Preiserhöhungen.

Spezialanalyse: Strukturanalyse Parahotellerie
Neben der klassischen Hotellerie spielen kommerziell bewirtschaftete Ferienwohnungen, Kollektivunterkünfte und Campingplätze, die sogenannte Parahotellerie, eine wichtige Rolle im Schweizer Tourismus. Auf sie entfallen schweizweit rund 44% aller Betten und 30% aller Logiernächte. Ihre Bedeutung ist insbesondere im Alpenraum hoch. Die Nachfrage stammt hauptsächlich aus dem Inland. Als neue Übernachtungsform hat das Angebot von Airbnb in den letzten Jahren stark zugenommen und dürfte in den kommenden Jahren weiter wachsen. Wichtig ist Airbnb in den Städten und in Regionen mit vielen Ferienwohnungen. Die Plattform biete die Chance, die Parahotellerie auch den ausländischen Touristen stärker zu vermitteln. Für die klassische Hotellerie dürfte sich der Konkurrenzdruck jedoch erhöhen. (NDR)

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