Nächster Tiefschlag für Ägyptens Tourismus

Mit dem Anschlag vom Freitag ist auch Hurghada am Roten Meer ins Fadenkreuz des Terrorismus geraten.
Hurghada

Ägypten kommt nicht zur Ruhe. Zuletzt hatten Schweizer Spezialisten von wieder steigendem Interesse an Badeferien in Ägypten berichtet. Nun scheint auch die letzte Bastion gefallen zu sein, die noch als sicher galt: Am vergangenen Freitag haben zwei bewaffnete Männer im der Sinai-Halbinsel gegenüberliegenden Badeort Hurghada am Roten Meer das Touristenhotel Bella Vista angegriffen. Drei Europäer wurden dabei  verletzt. Das Tourismusministerium spricht von verwirrten Einzeltätern. Offenbar hat sich aber ein ägyptischer IS-Ableger zu der Tat bekannt. In den vergangenen Wochen waren die Sicherheitsvorkehrungen für die Baderessorts entlang der Küste verstärkt worden. Soldaten und Hubschrauber patrouillieren an den Stränden. Von Ausflügen ausserhalb der Badeorte wurde abgeraten.

Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) schätzt die Lage in ihrem Reisehinweis folgendermassen ein: Trotz erhöhter Sicherheitsmassnahmen besteht das Risiko von Terroranschlägen jederzeit im ganzen Land, dies schliesst auch die Badeorte mit ein. Seitens des deutschen Auswärtigen Amtes existiert eine Teilreisewarnung: «Bei Reisen nach Ägypten einschliesslich der Touristengebiete am Roten Meer wird generell zu Vorsicht geraten. Reisenden wird geraten, sich in Hurghada selbst umsichtig zu verhalten, auf Ausflüge vorläufig zu verzichten und sich über diese Reise- und Sicherheitshinweise sowie die Medien informiert zu halten.»

Vom Flughafen Zürich aus starteten gestern Sonntag alle geplanten Flüge nach Hurghada. Für heute Montag stehen keine Abflüge im Flugplan. Edelweiss teilte auf Anfrage mit, dass alles normal verlaufe und Stand heute keine Änderungen geplant sind. Die Reisenden wollten auch nicht früher nach Hause.