KonferenzArena: Professionelle Plattform für rund 1000 Fachbesucher

MICE-Business Schweiz zwischen Stagnation und Optimismus. Die Gäste informierten sich gestern im Zürcher Kongresshaus über Chancen und Möglichkeiten am Markt – beste Unterhaltung inklusive.

Gestern Mittwoch fand im Kongresshaus Zürich die 4. KonferenzArena statt, an welcher der Primus Verlag (TRAVEL INSIDE, MICE-tip usw.) mit 50% beteiligt ist. An der interaktiven Plattform für das Schweizer MICE-Geschäft, an der auch die Swiss MICE Awards vergeben wurden, zeigte sich das Konferenz-, Event-, Referenten- und Seminarbusiness und der Gastkanton Waadt in seiner gesamten Vielfalt. Der Kongress- und Eventtourismus stagniert, trotzdem blicken die Verantwortlichen optimistisch in die Zukunft. Grosse Hoffnungen setzt die Branche auf Innovationen und vor allem auf die asiatischen Fernmärkte.

Jede vierte Übernachtung dank Meetings
Barbra Steuri-Albrecht, Leiterin des Switzerland Convention & Incentive Bureaus und Mitglied der Geschäftsleitung von Schweiz Tourismus, zeigte auf, dass 45% des durch MICE generierten Umsatzes von rund CHF 2 Mia. aus dem Inland stammen. Aus Europa werden 33% generiert und aus dem restlichen Ausland 22%. Jede vierte Übernachtung sei demnach auf ein Meeting zurückzuführen. Vor allem mit Blick auf die Fernmärkte sei die Schweiz weiterhin ein sicherer Wert als Premiumdestination.

Zürich muss investieren
Martin Sturzenegger, Direktor von Zürich Tourismus, stellte fest, dass die Fernmärkte seit Jahren enorm boomen und den Städten vor allem im Leisure-Bereich Zuwachs bringen, letztes Jahr allein in Zürich 4%. Demgegenüber stagniere aber das Meeting-Geschäft. Eines der Probleme ortete Sturzenegger in der Infrastruktur. «Wenn man nicht investiert, hinkt man schnell hinten nach», sagte der Zürcher Tourismusdirektor. Zürich könne im Moment täglich maximal 1200 Personen im Kongressbereich bewältigen, jedoch sei mehr möglich, wenn die Kapazitäten – nicht nur im Flugbereich – erweitert und Investitionen getätigt würden. Die Positionierung von Zürich als hochwertige «Boutique-Metropole» hielt Sturzenegger für matchentscheidend.

Bergregionen setzen auf Fernmärkte
Auch Stefan Otz, Direktor Interlaken Tourismus, registrierte deutliche Steigerungen im Leisure-Bereich und Stagnation im MICE-Business. Erreichbarkeit und der Zeitfaktor sind laut Otz wichtige Faktoren, um sich für einen Kongress in der ländlichen und alpinen Region zu entscheiden. Man müsse sich auf die eigenen Stärken konzentrieren und vor allem die Chancen in den Fernmärkten und die Kontakte aus dem Leisure-Bereich nutzen. Dort könne Interlaken auch an vorderster Front mithalten. Weniger optimistisch zeigte sich Otz für zusätzliche Buchungen aus der Schweiz und Europa. Vor allem Deutschland sei weit nach hinten gefallen Martina Müller, Inhaberin Swiss Sales Conferences und professionelle Vermittlerin von MICE-Geschäften, registrierte einen guten Buchungstand im Januar und schätzte, dass die Zeichen im Jahr 2016 auf Wachstum und Erholung des Marktes stünden.

Die KonferenzArena setzt erfolgreich auf einen Mix von 160 Ausstellern mit massgeblichen Referaten und Diskussionen auf der Arena-Bühne und Fachbühnen sowie der Verleihung der von Claudia Lässer moderierten Swiss MICE Awards in vier Kategorien. Erstmals wurde die Veranstaltung vom TV-Host Röbi Koller moderiert und bot der Tourismusbranche eine attraktive Bühne. Für Andreas Bannholzer, Direktor des Office du Tourisme des Kantons Waadt, war die Einladung als Gastregion an die KonferenzArena eine grosse Chance für die MICE-Anbieter seiner Region, sich herausragend zu präsentieren. Zwei Höhepunkte waren ein VIP-Talk von Röbi Koller mit Nadja Schildknecht, Co-Direktorin des Zurich Film Festival, und ein Gespräch über Frauenkarrieren zwischen der Moderatorin Christa Rigozzi und der Journalistin, Moderatorin und Dozentin Esther Girsberger. Für die rund 1000 Fachbesucher war der Zutritt kostenlos.