Hotelplan Suisse zurück in der Gewinnzone

Ein aussergewöhnlich guter Herbst brachte den Veranstalter auf die Erfolgsspur zurück.
Hotelplan Diagramm

Gestern Dienstag präsentierte Hotelplan-Group-CEO Thomas Stirnimann anlässlich eines «Kaminfeuer-Gesprächs» in Zürich die Eckdaten des vergangenen Geschäftsjahrs. Der verrechnete Umsatz der gesamten Gruppe reduzierte sich 2016 um 3% auf CHF 1,435 Mia.

Starker Herbst bei Hotelplan Suisse

Nach einem schwachen Jahr 2015 ist Hotelplan Suisse im letzten Geschäftsjahr in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt. Das starke Jahr 2014 mit einem Gewinn auf EBITA-Ebene von CHF 12,5 Mio. konnte man zwar nicht toppen; mit einem Gewinn im geschätzten einstelligen Millionenbereich konnte man das Ergebnis aber «signifikant steigern». Genaue Gewinnzahlen gibt Hotelplan seit zwei Jahren nicht mehr bekannt.

Der Umsatz befindet sich hingegen weiterhin im Sinkflug. Der verrechnete, konsolidierte Umsatz lag 2016 bei CHF 575 Mio. (-10,5%), die Anzahl Kunden ging in gleichem Masse zurück. Hinzu kommt der Travel.ch-Umsatz von CHF 23 Mio. Im Jahr zuvor hatte Hotelplan Suisse noch CHF 642,5 Mio. ausgewiesen, noch ein Jahr früher sogar CHF 742,4 Mio. Das Ländertrio Ägypten, Tunesien und Türkei, das beim Veranstalter normalerweise rund einen Drittel des Gesamtvolumens ausmacht, ist um 70% eingebrochen. «Dank einer intelligenten Reduktion der Flugkapazitäten und einem wirklich starken Herbst, in dem uns die Kunden die Plätze quasi aus den Händen gerissen haben, konnten wir das Jahr trotzdem positiv abschliessen», sagt Stirnimann.

Für den kommenden Sommer liegt Hotelplan Suisse zurzeit im zweistelligen Plusbereich. Stark sind 2017 vor allem Kroatien (+60%), Oman (+58%), Südafrika (+35%), Tunesien (+20%) oder Griechenland (+15%). Nochmals 52% hat die Türkei verloren, und auch in Ägypten geht es weiter runter (-30%).

Holiday Homes und UK auf gutem Kurs

Geschäftsreise-Spezialist BTA First Travel hatte mit dem Preiszerfall und Margendruck im Flugvertrieb zu kämpfen. Der Umsatz ging deshalb um 1,8% auf CHF 116,9 Mio. zurück, die Anzahl Buchungs-Transaktionen konnte aber gesteigert werden.

Dafür befindet sich die Division Holiday Homes mit den Ferienhausvermittlern Interhome und Inter Chalet weiterhin im Aufwind. 3,7% mehr Buchungen und 2% mehr Umsatz lautet die Bilanz 2016. Dass die Leute aufgrund der weltpolitischen Lage lieber in der Nähe blieben, hat der Division gemäss Stirnimann zum besten Resultat der letzten zehn Jahre verholfen.

Im Ausland konnte man sich vom hochdefizitären Italien-Geschäft trennen, das ein letztes Mal im Jahresbericht auftaucht. In UK hingegen trotzte man den Brexit-Querelen und dem Zerfall des Britischen Pfunds und legte zu – einerseits dank den Akquisitionen von Explore Worldwide und Regaldive, andererseits auch organisch. Der Brexit gibt Stirnimann aber weiterhin zu denken; schliesslich ist er auf freien Personalverkehr für die rund 1500 britischen Reiseleiter angewiesen.

Das jüngste Baby von Hotelplan, das Startup Bedfinder, taucht mit einem Umsatz von CHF 400’000 erst zaghaft im Geschäftsbericht auf, was dem aufstrebenden Business aber noch nicht gerecht wird. Mehr dazu hier.