Insolvenz von V.Ö. Travel: Gläubiger gehen fast leer aus

Viel Geld wird es für die Geschädigten von V.Ö. Travel nicht geben. Zudem wird ein Verdacht auf Insolvenzverschleppung geprüft.
Vural Öger

Ende 2015 musste Vural Öger mit seinem noch jungen Unternehmen V.Ö. Travel Insolvenz beantragen. Am 2. Februar wurde das Insolvenz-Verfahren eröffnet. Laut einer Meldung der «FVW» dürfen sich die Gläubiger – darunter Reisebüros und Hoteliers – allerdings nicht allzu grosse Hoffnungen machen. Gemäss Aussage des Insolvenz-Verwalters in einem Informationsblatt würden die Insolvenz-Quoten nach derzeitigem Stand weniger als ein Prozent der jeweiligen Forderungen betragen. Zudem werde es noch eine Weile dauern, bis überhaupt Geld fliesse. Forderungen können noch bis Ende September 2016 angemeldet werden, begutachtet werden diese am 9. Dezember 2016.

Darüber hinaus prüfe die Staatsanwaltschaft Hamburg, ob der Insolvenz-Antrag rechtzeitig genug einging oder eine Insolvenzverschleppung vorliegt, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte. Dies, weil ein Geschädigter offenbar eine entsprechende Anzeige eingereicht hat. Dieser Vorgang ist bei Insolvenzverfahren nicht ungewöhnlich, da Gläubiger auf ihren Forderungen sitzen bleiben.

Vural Öger musste nach knapp zwei Jahren mit dem von ihm gegründeten Türkeispezialisten V.Ö. Travel Insolvenz anmelden. Als Ursache für das Aus gab er in deutschen Medien ein schwächelndes Türkei-Geschäft wegen der Krisen rund um die Türkei an. Eine Woche später musste Öger auch mit seinem Nur-Flug-Anbieter Öger Türk Tur Insolvenz anmelden. Dieses vermittelte Flüge, organisierte aber auch eigene Charter. Nicht betroffen von der Insolvenz ist Öger Tours, welches zu Thomas Cook gehört.