Kuoni- und Hugentobler-Stiftung einigt sich mit EQT

Weniger Sonderprämie und keine 2-Millionen-Spende – so ist die Übernahmekommission zufrieden.
Kuoni, Neue Hard, Aussenaufnahme

Nachdem die «normalen» Kuoni-Aktionäre alle Bedingungen erfüllt haben, die für den Verkauf der Kuoni Group an die schwedische EQT nötig waren, hat man nun auch mit der Kuoni- und Hugentobler-Stiftung eine Lösung gefunden. Dort gab es Probleme, weil die Übernahmekommission die 20%-Sonderprämie für die Stiftung nicht genehmigt hatte.

Daraufhin haben die Stiftung und EQT (bzw. deren Holding Kiwi) einen Kompromiss gefunden, mit dem die Übernahmekommission nun einverstanden ist. Die Stiftung wird ihre A-Namenaktien jetzt zu einem Mehrwert von 8% statt 20% in die Anbietergesellschaft einbringen. Dieser «nennwertadjustierte Preisunterschied» entspreche nun auch der «Best Price Rule», die besagt, dass allen Aktionären der beste Preis für ihre Aktien angeboten werden muss.

Ausserdem haben sich die Stiftung und EQT/Kiwi darauf geeinigt, dass die jährliche Spende von CHF 2 Mio. zugunsten der Stiftung ersatzlos wegfällt, die im Angebotsprospekt vorgesehen war. Interessant wird nun zu sehen sein, wie die Stiftung ihre sekundäre Bestimmung,  ihre Erträge für gemeinnützige Zwecke zu verwenden, erfüllen wird. Dafür wären die CHF 2 Mio. nämlich unter anderem gedacht gewesen.

Weiter hat die Kuoni Group das provisorische Endergebnis des Kaufangebots bekannt gegeben. Nach Ende der Nachfrist hält die neue Eigentümerschaft nun 98,2% der Stimmrechte und 97,7% des Aktienkapitals. Für die wenigen restlichen Aktionäre, die ihre Aktien noch nicht angedient haben, beginnt jetzt ein so genannter «Squeeze-out»-Prozess, eine Art Zwangsabfindung für Minderheitsaktionäre. Können sie nicht ausfindig gemacht werden, können die Aktien irgendwann für ungültig erklärt werden.