Rüge an 235 Reiseportale

Bei einer Untersuchung der EU-Kommission wurden irreführende Angaben festgestellt.

Bei einer Untersuchung von 352 Reiseportalen durch die EU-Kommission wurden bei zahlreichen Anbietern irreführende Angaben festgestellt. So informierten 235 von ihnen nicht zuverlässig über Preise, teilte die Behörde am Freitag in Brüssel mit. Zudem seien angepriesene Sonderangebote in einem Fünftel der Fälle gar nicht erhältlich.

Zudem entdeckte die EU-Kommission bei der Untersuchung nach eigenen Angaben noch etliche andere kritikwürdige Punkte. So wurden von jedem fünften untersuchten Portal Verbraucherbewertungen in einer unklaren oder nicht transparenten Art und Weise veröffentlicht. Rund 23% der Anbieter gaben zudem nur äusserst begrenzt Informationen über sich selbst preis. 4% machten überhaupt keine Angaben.

Die Betreiber der Webseiten werden nun von den zuständigen Verbraucherschutzbehörden kontaktiert. Sollten die Missstände bleiben, müssten die Verantwortlichen Konsequenzen fürchten, hiess es. Möglich seien beispielsweise die Einleitung von Gerichtsverfahren durch die nationale Behörden.

«Die betreffenden Unternehmen müssen die europäischen Verbraucherschutzvorschriften genauso einhalten wie Reisebüros», sagte Vera Jourová, EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung. «Die Verbraucher sollten online in gleichem Masse geschützt sein wie offline.»