Boeing streicht 4500 Stellen – oder sogar 8000?

Die Flugzeugherstellerin verschärft den Sparkurs trotz vollen Auftragsbüchern.
Boeing 787 Dreamliner

Die Auftragsbücher sind zwar voll, dennoch setzt die Flugzeugherstellerin Boeing beim Personal den Rotstift an: 4500 Jobs sollen abgebaut werden, bestätigt das Unternehmen gegenüber der Nachrichtenagentur «Reuters». Die Sparte Verkehrsflugzeuge ist mit 4000 Stellen am meisten betroffen; bereits bis Jahresmitte sollen diese wegfallen. Betroffen sind auch Führungskräfte, bei denen mehrere hundert Stellen gestrichen werden. Boeing will aber nicht von betriebsbedingten Kündigungen sprechen. Das Management setze auf ein «freiwilliges Ausscheiden aus dem Konzern» mit einem Abfindungsprogramm, ausserdem sollen frei werdende Stellen nicht mehr besetzt werden. Der Personalabbau sei notwendig, um Wachstum zu finanzieren und ein gesundes Geschäft führen zu können, so Boeing.

Damit reduziert sich die Belegschaft, die aus rund 160’000 Mitarbeitern besteht, um knapp 3%. Doch es könnte noch weitergehen: Laut Insiderinformationen stehen sogar 8000 Arbeitsplätze auf der Kippe. Die Kosten könnten damit um rund USD 1 Mia. gesenkt werden. Ein Boeing-Sprecher kommentiert die Zahl von 8000 Stellen als «hypothetisch».

Boeing hatte im letzten Jahr im Kampf mit Airbus 57% der Bestellungen eingeheimst und einen Rekordumsatz von USD 96,1 Mia. erzielt. Der Gewinn war aber rückläufig, und die operative Gewinnmarge im letzten Quartal brach von 9,3% auf 3,5% ein.