Der Brexit kommt – britische Airlines zittern

Es droht der Ausschluss aus dem EU-Binnenmarkt. Lufthansa-Chef Carsten Spohr glaubt nicht an Ausnahmeregelungen.
British Airways

Wie erwartet hat die britische Regierung gestern Mittwoch den Austritt aus der EU eingeleitet. Rund 21’000 Gesetze müssen diskutiert oder überarbeitet werden – einige davon betreffen auch die Luftfahrt. Den britischen Airlines droht der Ausschluss aus diversen Abkommen wie dem EU-US Open Skies oder dem Single European Sky. British Airways, Easyjet und Co. hoffen auf Ausnahmeregelungen und fordern uneingeschränkten Marktzugang in die EU. Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr macht ihnen aber keine grossen Hoffnungen. «Brexit means Brexit» sagte er gestern am Rande einer Veranstaltung. Aufgrund seiner Informationen aus Berlin, Paris und Brüssel gehe er davon aus, dass Deutschland und Frankreich eine harte Gangart gegenüber Grossbritannien einschlagen würden, wird er von «Bloomberg» zitiert.

Easyjet hat bereits vor einiger Zeit angekündigt, eine Betriebslizenz in einem anderen europäischen Land zu beantragen. Die Spekulationen schiessen seither ins Kraut; vorgestern Dienstag nannte der TV-Sender «Skynews» Österreich, Portugal und Malta als mögliche Standorte für die künftige Firmenzentrale. Ein Ausbau der Schweizer Tochter Easyjet Switzerland (wo bestehende Abkommen bereits existieren) wurde im letzten Sommer ebenfalls andiskutiert, seither hörte man aber nichts mehr in diese Richtung.