Fährt Flixbus bald Zürich–Bern?

Laut dem Direktor des BAV ist eine Aufhebung des Bahnmonopols im Fernverkehr denkbar.
© Flixbus

Das oft zitierte Kabotageverbot für grenzüberschreitende Linien bedeute nicht, dass Fernbuslinien in der Schweiz grundsätzlich unmöglich seien, schreibt die «Bilanz». Zu diesem Thema hat die Fachzeitschrift Peter Füglistaler, Direktor des Bundesamtes für Verkehr (BAV), befragt. «Wenn bestimmte Kriterien eingehalten sind, könnten wir als Konzessions­behörde eine Bewilligung für neue Bus­linien im innerschweizerischen Verkehr erteilen», sagt er. Konkret: Eine nationale Busverbindung sei mit dem bestehenden Recht grundsätzlich möglich.

Das Konkurrenzangebot auf der Strasse wäre denkbar, weil die SBB im Fernverkehr Gewinn macht. Eine Konzession würde nur dann abgelehnt werden, wenn der Betreiber einer bestehenden Linie eine «ernsthafte Konkurrenzierung geltend machen würde», schreibt die «Bilanz». Laut Füglistaler sei es nicht die Aufgabe des BAV, die SBB zu schützen, sondern den Kunden ein attraktives ÖV-Angebot zu ermöglichen.

Noch seien keine Konzessionsgesuche für eine Fernbus-Strecke Zürich–Bern eingegangen. Hauptkandidat wäre der deutsche Anbieter Flixbus. CEO André Schwämmlein dazu: «Wir würden in der Schweiz eine Liberalisierung des Fernbusmarktes nach Vorbild von Deutschland und Frankreich begrüs­sen.» Ein Interview mit Schwämmlein steht auch in der aktuellen TI-Ausgabe.