Fernbusse: Steht die Liberalisierung in der Schweiz kurz bevor?

Der Schweizer Nationalrat hat sich jetzt für den Fernbus ausgesprochen.

Der Nationalrat hat sich dafür ausgesprochen, den Fernbusverkehr in der Schweiz zu liberalisieren, das schreibt der «Tages-Anzeiger». Eine entsprechende Motion wurde mit 102 zu 84 Stimmen bei sechs Enthaltungen unterstützt, gegen den Willen des Bundesrates. Nun ist der Ständerat am Zug.

Fernbusse kämen gut an und seien effizient, wird der Motionär Philippe Nantermod (FDP/VS) zitiert. Wie im Ausland sollten auch Schweizer Unternehmen von der Liberalisierung profitieren. Auch für den Arbeitsmarkt gebe es Vorteile. So werde in Frankreich, wo die Liberalisierung bereits stattgefunden habe, mit 3000 zusätzlichen Stellen gerechnet.

Die SBB müsse sich nur bedingt vor der Konkurrenz fürchten, wird Nantermod in der Zeitung weiter zitiert. Mit den Fernbussen reisten v.a. Menschen mit viel Zeit und wenig Geld. Auch würden Busse vor allem auf Strecken fahren, auf denen die Züge der SBB ausgelastet seien.

In letzter Zeit hatte das Thema wieder häufiger für Diskussionsstoff gesorgt. Das deutsche Fernbusunternehmen Flixbus hatte die Absicht, sich in der Schweiz niederzulassen und innerschweizer Strecken anzubieten, zuletzt wieder auf Eis gelegt. Als erstes will die Zürcher Busfirma Domo Reisen nationale Busverbindungen eröffnen, wie in der «Schweiz am Wochenende» zuletzt zu lesen war.