Fluglärmproblematik fordert Euroairport

Auffassung von Behörden, Anrainerverbänden und Flughafendirektion über geeignete Massnahmen gehen auseinander.
zVg/màd

An der Sitzung der Trinationalen Umweltkommission für den Euroairport Basel-Mulhouse-Freiburg war das Thema Fluglärm der zentrale Punkt. Fakt ist, dass die Flugbewegungen in den ersten drei Quartalen 2016 im Vergleich zum Vorjahr um rund drei Prozent zugenommen haben. In den Nachtstunden von 22 bis 6 Uhr, insbesondere in der Zeit von 22 bis 24 Uhr, ist ein Anstieg von 5,4 Prozent (plus 353 Bewegungen) zu verzeichnen. Über die zu ergreifenden konkreten Massnahmen gab es unterschiedliche Einschätzungen.

Die Anrainerverbände sind gemeinsam der Auffassung, dass eine strikte Nachtflugsperre von 23 bis 6 Uhr der Bevölkerung in allen drei Ländern zugute kommen würde. Matthias Suhr, Direktor des Euroairport, vertrat hingegen die Meinung, der Problematik könne teilweise mittels spezifischer Massnahmen wie gezielten Gesprächen mit Flugbetreibern, Gebühreneffekten und weiteren pragmatischen Schritten begegnet werden. Mit Blick auf die Wettbewerbssituation und dem Schwerpunkt Fracht müsse an den aktuellen Betriebszeiten festgehalten werden.

Die Amts- und Regierungsvertreter der drei Länder wiederum sehen die klare Notwendigkeit, den Nachtfluglärm zu begrenzen. Sie setzen – anders als die Anrainerverbände – auf den Weg des Euroairport, dies mittels Einzelschritten zu erreichen. Wichtig sei, dass in der Zukunftsstrategie bis 2030 der Grundsatz eines fairen Ausgleichs zwischen den wirtschaftlichen Interessen des Euroairports und dem Anspruch der Bevölkerung auf Schutz vor zu viel Fluglärm, vor allem in den Nachtstunden, den notwendigen Platz einnehme.