Kehrtwende: Belair fliegt im Sommer nun doch

Die Belair-Crews werden im Sommer ihr normales Ferienflugprogramm ab Zürich absolvieren – mit Flugzeugen von Niki.

Überraschende Wende im Fall Belair: Die Schweizer Fluggesellschaft wird im kommenden Sommer nun doch die Ferienflüge von Air Berlin durchführen. Ursprünglich war geplant gewesen, dass Belair ihren Betrieb per Ende März einstellen wird und der Sommerflugplan von Niki (Ferienflüge) und Air Berlin (Deutschland-Verbindungen) absolviert wird.

Gemäss neusten Informationen soll Belair das Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC) aber erst im Oktober abgeben und nicht schon Ende März, vermeldet das österreichische Portal «Austrian Aviation Net». Ein Mitarbeiter von Belair bestätigt dies gegenüber TRAVEL INSIDE; demnach wurde die Belegschaft am vergangenen Wochenende mit einem Schreiben informiert. «Die vier Airbus A321, die Niki in Zürich stationiert, werden im Sommer von Belair betrieben», so der Mitarbeiter, «Ein Grossteil der Kabinen- und Cockpitcrews sowie des Bodenpersonals werden in den kommenden Monaten also weiterhin für Belair und von Zürich aus arbeiten.» Ende Oktober sollen die vier Maschinen dann ins AOC von Niki wechseln.

Zu wenig Niki-Personal für Zürich gefunden

Als Grund für diesen Entscheid werde angegeben, dass es der Niki nicht gelungen sei, genügend Personal aus Wien nach Zürich zu delegieren. Der ursprüngliche Plan hatte sowieso für haufenweise Kritik gesorgt: Österreichische Niki-Mitarbeiter hätten ab Zürich fliegen sollen, während die Schweizer Belair-Crews teilweise in Wien eingesetzt worden wären. Nun hat man sich also für eine logische Lösung dieses Problems entschieden. Unterzeichnet wurde das Schreiben an die Mitarbeiter von Air-Berlin-COO Oliver Iffert und Senior Vice President Flight Operations Lucas Ochsner, der bis letzten Dienstag noch als CEO von Belair amtete und nun nach Berlin wechselte (TI berichtete).

Bei Belair habe es in den vergangenen Wochen aufgrund der unsicheren Situation zwar einen personellen Aderlass gegeben, heisst es in Insiderkreisen. Da vorher mit sieben Flugzeugen operiert worden sei und künftig nur noch mit vier, lasse sich dies aber auch mit reduzierter Belegschaft gut bewerkstelligen.