Kurioses Theater um dritte Piste am Wiener Flughafen: Ermittlungen gegen Richter

Zwei der drei zuständigen Richter, die dem Flughafen die Pistenerweiterung untersagt haben, stehen im Verdacht des Amstmissbrauchs.

Seit zehn Jahren kämpft der Flughafen Wien um eine aus seiner Sicht dringend notwendige Erweiterung mit einer dritten Piste. Dies wurde ihm kürzlich vom österreichischen Bundesverwaltungsgericht mit der interessanten Argumentation untersagt, dass «das öffentliche Interesse am Schutz vor den negativen Folgen des Klimawandels, insbesondere durch die hohe CO2-Belastung» höher zu bewerten sei «als die positiven öffentlichen Interessen an der Verwirklichung des Vorhabens.»

Nun wird die Geschichte um ein kurioses Kapitel reicher: Just gegen zwei der drei zuständigen Richter, die dem Flughafen die Pistenerweiterung untersagt haben, werden nun Ermittlungen wegen des Verdachtes auf Amstmissbrauch und Befangenheit aufgenommen. Dies berichtet der «Kurier».

Die Ernennung der drei zuständigen Richter hatte bereits im Vorfeld für heftige Diskussionen gesorgt. Denn einer der Richter – Werner Andrä – wäre demnach für einen Lobbying-Verein der Land- und Forstwirtschaft als Generalsekretär tätig gewesen – einer der Beschwerdeführer gegen die dritte Piste war Dietrich Buschmann, ebenfalls Mitglied dieses Vereins namens «Land & Forst». Einem anderen der drei Verwaltungsrichter –Christian Baumgartner – soll laut «Kurier» diversen Umweltgruppierungen nahestehen.

Das letzte Kapitel in der Geschichte «dritte Piste» ist offenbar noch lange nicht geschrieben.