Nicht Flixbus, sondern Domo Reisen: Fernbusse innerhalb der Schweiz

Das Monopol der SBB wankt – das Zürcher Carreiseunternehmen rechnet mit einer Bewilligung bis März 2017.
Domo Reisen

Beim Bundesamt für Verkehr (BAV), das für die Zulassung neuer Fernbus-Linien zuständig ist, gingen im letzten Jahr Bewilligungsgesuche für drei inländische Fernverkehrsstrecken ein. Überraschend ist, dass die Gesuche nicht das deutschen Unternehmen Flixbus stellte – das mehrfach sein Interesse an Verbindungen innerhalb der Schweiz angemeldet und das Kapotageverbot angeprangert hat –, sondern das Zürcher Carreiseunternehmen Domo Reisen. Dies berichtet der «Blick».

Das Kapotageverbot – sprich das Verbot zum Erbringen von Transportdienstleistungen innerhalb eines Landes durch ein ausländisches Verkehrsunternehmen – kommt nun Domo Reisen zugute, das als Schweizer Unternehmen davon befreit ist. Das Carreiseunternehmen hat die drei Gesuche für eine Ost-West-Verbindung sowie Verbindungen zwischen Basel und dem Wallis respektive Basel und dem Tessin eingereicht und rechnet mit einer Bewilligung bis März 2017.

Domo Reisen will die Strecke St. Gallen – Genf zwei Mal pro Tag und Richtung bedienen. Von Basel via Vevey bis Brig soll pro Tag ein Bus pro Richtung fahren. Ebenfalls ein Kurspaar ist von Basel via Zürich über den Gotthard nach Chiasso geplant. Ein einfaches Billett von Zürich nach Bern soll ab zwölf Franken zu haben sein, eine Fahrkarte Basel-Zürich ab neun Franken. Die Preise seien durchkalkuliert, sodass das Unternehmen bei genügender Auslastung trotz Schweizer Löhnen und Abgaben Geld verdienen könne.

Werden die drei Gesuche vom BAV bewilligt, ist es aus mit der Monopolstellung der SBB im nationalen Fernverkehr. Auf jeden Fall dürfte die seit etlichen Monaten andauernde politische Debatte über Fernbusverbindungen in der Schweiz – respektive der Aufhebung des Kapotageverbotes – nun zusätzlich an Brisanz gewinnen.