Laut italienischen Medienberichten sollen zehn Unternehmen ein unverbindliches Kaufangebot für die kriselnde Fluggesellschaft Alitalia abgegeben haben. Bis letzten Freitag konnten Unternehmen bis 18.00 Uhr ihr Interesse bekunden. An vorderster Front agiert dabei offenbar Ryanair. Bereits Ende Juni hatte Ryanair-Chef Michael O’Leary eine unverbindliche Interessenserklärung angegeben. Gegenüber Bloomberg TV hat Ryanair-Finanzchef Neil Sorahan gestern Montag nun bestätigt, dass der irische Low Coster beabsichtige, künftig Zubringerflüge für die Airline zu übernehmen. Besonderes Interesse haben die Iren anscheinend am Langstreckengeschäft der Italiener.
Zunächst dementierten diverse Fluggesellschaften wie Lufthansa, Norwegian Air, Air France-KLM oder eben auch Ryanair an Alitalia interessiert zu sein. Doch nun hat sich offenbar das Blatt gewendet. Neben Ryanair sollen auch Easyjet, Lufthansa und sogar die Alitalia-Grossaktionärin Etihad unverbindliche Offerten abgegeben haben. Bis Ende dieser Woche soll nun das Wirtschaftsministerium über die Kaufangebote informiert werden, teile Alitalia mit.
Gestern Montag hat Ryanair zudem die Zahlen für das erste Quartal veröffentlicht. Der Umsatz legte um 13% zu, der Gewinn stieg um 55% auf EUR 397 Mio. Konzernchef O’Leary bestätigte die Jahresprognose. Demnach soll das Ergebnis von EUR 1,32 Mrd. im Vorjahr auf EUR 1,4 bis 1,45 Mrd. ansteigen. Die angestrebte Passagierzahl korrigierte die Firma um 1 Mio. auf 131 Mio. nach oben, ohne aber einen höheren Gewinn zu erwarten. Ausserdem kündigte der Billigflieger an, die Ticketpreise im Spätsommer um bis zu 9% zu senken. Auch im Winter sollen die Tarife um durchschnittlich 8% schrumpfen. (NDR)
