Bedfinder: «Wir wollen Packages verkaufen»

Das Start-up-Unternehmen der Hotelplan Group hat ambitionierte Pläne – zusammen mit Google, aber nicht nur.
Katja Altmann, CEO Bedfinder.

Gerade einmal acht Monate alt war Hotelplans Projekt Bedfinder, als es im letzten September auf den Markt gebracht wurde (TI berichtete). Seither verkauft Bedfinder Hotelübernachtungen in den USA über «Book on Google» – einer Funktion, bei dem der Kunde für die Buchung die Google-Oberfläche gar nicht verlassen muss. Doch das war erst der Anfang: Bald darauf wurde Bedfinder auch in Grossbritannien aktiv, und im Dezember wurde das eigene Buchungsportal auf Bedfinder.com aufgeschaltet, mit Buchungsmöglichkeiten in US-Dollar, Pfund und Schweizer Franken.

Inzwischen ist Bedfinder kein Projekt mehr, sondern ein eigener Geschäftsbereich innerhalb der Hotelplan Group. Bedfinder-CEO Katja Altmann bescheinigt ihm einen guten Start: «Schon von Tag 1 an hatten wir Buchungen, inzwischen sind es über 1400 pro Woche. Insgesamt konnten wir 25’000 neue Kunden generieren.» Im Geschäftsjahr 2016, das nur bis Ende Oktober dauerte, taucht Bedfinder noch mit einem Umsatz von CHF 400’000 auf. Inzwischen sind laut Hotelplan-Group-CEO Thomas Stirnimann weitere CHF 4,5 Mio. dazugekommen. Und: «Wir verdienen Geld damit.»

Auch der weitere Fahrplan ist ambitioniert: Noch in diesem Jahr soll Bedfinder in Kanada, Australien, Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland aktiv werden. Dies kann via Google geschehen, muss aber nicht: «Wir sind auch mit anderen Kanälen wir Kayak, Tripadvisor und Trivago im Gespräch, und einiges davon wird wohl noch in diesem Jahr umgesetzt werden», ist Altmann überzeugt.

Vor allem aber soll sich der Vertrieb nicht nur auf Hotelübernachtungen beschränken. «Das Ziel ist klar: Wir wollen Packages verkaufen», so Altmann. Diese werden vorerst aus einer Flug- und einer Hotelkomponente bestehen, später sollen Upselling-Möglichkeiten für Transfers, Mietwagen o.ä. hinzukommen. Auch hier ist noch nicht klar, ob diese Packages über Google oder über andere Kanäle vertrieben werden. Dass Google an Package-Lösungen interessiert ist, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr.

Das alles benötigt Man-Power: Bisher arbeiten lediglich fünf Leute in Glattbrugg sowie ein zwölfköpfiges Service-Team in Budapest für Bedfinder. Es dürften rasch mehr werden.