Wieder Ärger um GDS-Gebühr: Nun klagt Lufthansa gegen Sabre

Bisher wurde im Flugvertriebsstreit vor allem gegen die Lufthansa-Gruppe geklagt. Nun holt sie zum Gegenschlag aus. Es geht um die Definition, was ein GDS ist.
Lufthansa LH A321-200

Die Einführung der Distribution Cost Charge DCC (auch GDS-Gebühr genannt) hat einen Vertragsstreit zwischen Lufthansa und dem texanischen Technologiedienstleister Sabre ausgelöst. Lufthansa hat vor einem texanischen Gericht Klage eingereicht, berichtet die deutsche «FVW». Die Airline will durchsetzen, dass sie alternative Vertriebskanäle zu den GDS aufbauen und Buchungen über diese Kanäle von der Distribution Cost Charge (DCC) freistellen darf. Lufthansa schlägt seit September 2015 einen Betrag von CHF 16 auf GDS-Buchungen auf.

Im Vertrag zwischen der Lufthansa-Gruppe und Sabre steht, dass ein GDS gegenüber einem anderen nicht benachteiligt werden darf. Sabre argumentiert, dass alternative Vertriebskanäle (wie die direkte Buchung über Lufthansa.com und LHgroup-agent.com oder die Buchung via IT-Provider) ebenfalls wie GDS funktionieren. Der Auffassung widerspricht Lufthansa. «Wir wollen nun für uns Rechtssicherheit herstellen. Die unterschiedlichen Positionen haben aber keine Auswirkungen auf die tägliche Zusammenarbeit», wird ein Lufthansa-Sprecher zitiert.

Die Einführung der GDS-Gebühr sorgt in der Branche seit letztem Jahr für Streit. Die Lufthansa-Gruppe will damit ihre direkten Buchungskanäle oder die Direct-Connect-Anbindungen abseits der GDS forcieren – einerseits um ihre Produkte nach eigenem Wunsch und differenziert darstellen zu können, andererseits um für die Passagiere personalisierte Angebote bereitzustellen. Mehr zu diesem Thema auch im TRAVEL INSIDE von morgen Donnerstag.