VORBEREITUNG/FLUG NACH HURGHADA:
Das Check-in bei der Edelweiss verläuft reibungslos. Auf die Frage, ob ich den PCR-Test und den Befund dabeihabe, antworte ich, dass ich ihn am Flughafen in Hurghada machen werde. (Der Test kann auch bei Ankunft am Flughafen in Hurghada, Marsa Alam oder Sharm el Sheikh gemacht werden.) Weitere Formulare werden mir am Schalter keine ausgehändigt. Die Maschine ist gut, geschätzt zu drei Viertel, gefüllt. Bei den meisten Reihen der A320 ist der Mittelsitz frei geblieben. Im Flieger herrscht für alle Maskenpflicht. Während dem Flug fülle ich die verteilte Einreisekarte und das Gesundheitsformular der ägyptischen Behörde aus (beide auf Arabisch und mit Übersetzung in Englisch). Mit viel Platz und ansprechendem Frühstück war es ein ziemlich kurzweiliger Vier- Stunden-Flug.
ANKUNFT/PCR-TEST:
Das De-Boarding verläuft nach Reihen und denjenigen, die den Test schon gemacht haben oder nicht. Der Business-Passagier mit negativem Testbefund in der Hand gehört also zu den Ersten, die durch sind. Ich sass ohne PCR-Test auf 34D, deshalb habe ich dann als letzter Passagier das Flugzeug verlassen. So wie ich es aus den hinteren Reihen beobachtet habe, haben mehr als 75 Prozent der Passagiere den Test schon an der Abreisedestination gemacht. Ein Einreisebeamter hat noch im Fingerdock das ausgefüllte Gesundheitsformular kommentarlos entgegengenommen. Zwischen unserem Arrival-Gate und der Passkontrolle befand sich auch die für die Tests designierte Wartehalle. Zuerst erfolgte die Bar(!)-Bezahlung des Tests an einem Schalter, wo man entweder in Euro (25) oder in Dollar (30) bezahlen konnte. Der Angestellte dieser «Zahlstelle» fragt einen ausserdem nach der Travel Agency, wo ich den Namen des Veranstalters meines gebuchten Pauschalarrangements angegeben habe. Den Hotelvoucher musste ich ebenfalls vorzeigen. Den anschliessend vorgenommenen PCR-Test haben ausschliesslich Damen auf Arabisch durchgeführt. Da der Vorgang für den Test hier etwas anders war als in der Schweiz, wäre ich um eine englische Übersetzung froh gewesen. Das Prozedere an sich war «kurz und schmerzlos», auch wenn es natürlich Schöneres gibt, als sich ein Stäbchen in beide Nasenflügel zu schieben.
EINREISE:
Vor der Passkontrolle befinden sich die einzelnen Schalter der grössten Reiseveranstalter für die Region. Der Deutsch sprechende Handling Agent von MTS, der Agentur von DER Touristik, bestätigt, dass das Visum bei einer Veranstalterreise vorläufig bis Ende Oktober gratis sei. Der offizielle Preis ist derzeit 25 Euro. So ist der Stempel in den Pass nur noch eine Formsache, und es heisst «Welcome to Egypt». Vom Andocken am Gate bis zur Kofferentgegennahme hat der ganze Vorgang knapp eine Stunde gedauert. Richtig warten musste ich nur im Flugzeug, als die einzelnen Reihen aufgerufen wurden. Begünstigt ist die schnelle Bearbeitung auch durch den Umstand, dass unsere Maschine die einzige war, die gerade angekommen ist.
FLUGHAFENAREAL/TRANSFER:
Bevor es in den öffentlichen Ankunftsbereich geht, werden die Gepäckstücke nochmals gescannt. Die Ankunftshalle ist leer und wie ausgeräumt. Einzig die Mobilfunkanbieter haben ihre Counters noch aufgestellt. Die maskierten Angestellten der einzelnen Agenturen und Reiseveranstalter warten draussen auf ihre Gäste und leiten sie zum entsprechenden Bus weiter. Dort herrscht eine Maskentragepflicht. Die Sitzplätze sind so abgesperrt, dass der Nebenplatz frei bleibt. Auch im Bus befindet sich ein Desinfektionsmittelspender.
HOTELS:
Im Hotel angekommen, wird zuerst bei allen Neuankömmlingen Fieber gemessen. Auch die Hotelangestellten müssen jeden Tag vor Arbeitsbeginn ihre Temperatur checken. Die Schutzmassnahmen sind vorhanden, vieles läuft jedoch im Hintergrund ab. Gäste müssen auf dem Hotelareal keine Masken tragen. Die Bediensteten haben aber durchgehend eine auf. Auch im Frühstückssaal sind Hotelgäste nicht dazu verpflichtet, eine Schutzmaske zu tragen. Neueintretenden wird aber erneut die Temperatur gemessen. Das Geschirr ist abgepackt, und auf den Tischen steht Desinfektionsmittel. Es besteht kein Grund, sich unsicher zu fühlen. Vieles im Hotel spielt sich (wie in vielen anderen Hotels am Roten Meer) im Freien ab. Hotelgäste müssen mit ein paar mehr oder weniger nachvollziehbaren Einschränkungen «leben». Der Spa-Bereich ist aufgrund behördlicher Auflagen geschlossen. Das macht Sinn. Weniger verständlich ist das staatliche Verbot von Wasserpfeifen in Hotels und Restaurants. Das Feeling, sich in ein bequemes Polster zu fläzen mit dem Schlauch einer Shisha in der Hand, kommt in diesen Ägypten-Ferien also leider nicht zum Zug.
STRÄNDE:
Die Strände in El Gouna sind lang und somit ist «Social Distancing» hier ein Leichtes. Dazu kommt, dass die Hotels nicht ausgebucht sind und sie ihre Zimmer aktuell nur bis zu 50 Prozent füllen dürfen.
RESTAURANTS/NIGHTLIFE:
Die Restaurants in El Gouna sind alle geöffnet und auch hier ist jeder Angestellte maskiert. Die Innenräume sind mit Desinfektionsmittelspendern ausgestattet. In der Marina und Downtown von El Gouna ist auch unter der Woche etwas los. Die Region zeigt sich durchaus belebt. Vermutlich ist es noch kein Vergleich zu vorherigen Jahren, aber die vielen und meist jungen Inlandtouristen aus den Grossstädten verbringen gerne das verlängerte Wochenende in El Gouna. So macht Samih Sawiris Traumstadt auch keinen verlassenen oder gar ausgestorbenen Eindruck.
Yannick Suter