Heli statt Sessel

British Columbia ist ein Skiparadies.
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Zehn Meter jährliche Schneemenge an der Westküste, bis zu 15 Meter im Landesinnern – keine Frage, die kanadische Provinz British Columbia darf als «schneesicher» bezeichnet werden. Dies beginnt jeweils schon Mitte November und gilt bis in den Frühling hinein. Zehn gewaltige Gebirgszüge mit Gletschern, Steilpisten, Rinnen, Korridoren und baumgesäumten Waldwiesen machen es endgültig klar: British Columbia ist ein Skiparadies.

Die Königsdisziplin heisst dabei Heliskiing. Statt am Sessellift anzustehen und die Piste dann mit anderen Sportlern zu teilen, setzt man sich in den Helikopter und lässt sich auf den Berg fliegen, wo tiefverschneite und jungfräuliche Hänge warten. Pro Abfahrt bewältigt man 700 bis 1500 Höhenmeter – bei sechs bis zwölf Abfahrten pro Tag kommt da einiges zusammen. Die Veranstalter vor Ort bieten teilweise Packages mit einer bestimmten Anzahl inkludierter Höhenmeter an. Die Heliflüge sind natürlich vom Wetter abhängig; da in Nordamerika die Baumgrenze aber weit hinauf reicht, können sich die Piloten am Wald orientieren und deshalb auch bei schlechterer Sicht fliegen.

Die Frage, ab wann man sich Heliskiing überhaupt zutrauen kann, wird unterschiedlich beantwortet. Einig sind sich die Anbieter, dass man zumindest ein durchschnittlich begabter Skifahrer sein sollte, der sich in den Skigebieten der Alpen vor keiner Piste fürchtet. Das Pulverschneefahren ist dank extrabreiten Skis, den «Fat Skis» oder «Fatboys », einfacher geworden. Wer wenig Tiefschneeerfahrung mitbringt, sollte trotzdem einen Einsteigerkurs wählen oder einige Tage im Resort üben. Kondition wird von den Anbietern fast noch als wichtiger betrachtet als Technik. Eine günstige Sache ist Heliskiing beileibe nicht – es wäre schade, wenn man schnell ausser Puste gerät und die Tage nicht voll auskosten kann.

Und wo in British Columbia lässt es sich nun am besten fahren? Quasi der Geburtsort der Sportart sind die Kootenay Rockies, wo mit Revelstoke auch so etwas wie die «Hauptstadt des Heliskiings » liegt. Grundsätzlich ist man aber überall in den Rocky Mountains gut bedient – und selbst in der Nähe von Vancouver gibt es mit Whistler und Pemberton Valley weitere interessante Möglichkeiten.


Auf zum Catskiing

Mit Katzen hat Catskiing nur indirekt zu tun – denn unterwegs ist man in einer Snowcat, wie ein Pistenfahrzeug im englischsprachigen Raum genannt wird. Der Transport per «Pistenbully» entwickelt sich immer mehr zu einer entspannteren und vor allem günstigeren Alternative zum Heliskiing. Die Fahrzeuge werden umgebaut und mit einer beheizten Kabine versehen, in der die Wintersportler auf den Berg gebracht werden. Natürlich macht man etwas weniger Höhenmeter als beim Heliskiing – eine Abfahrt umfasst jeweils ungefähr 500 Höhenmeter, etwa zehn davon schafft man an einem guten Tag. Der Vorteil ist dafür, dass man Catskiing auch bei ungünstigeren Wetterbedingungen ausüben kann.

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