Der deutsche NABU, der seit Jahren die Kreuzfahrt kritisch beobachtet, spricht gar von einem «enormen Potenzial ». Methanol sei deutlich weniger umweltschädlich und könne unkomplizierter genutzt werden als etwa Ammoniak oder Wasserstoff – geschweige denn die fossilen Treibstoffe wie Schweröl, Diesel und LNG. Unabdingbare Voraussetzung sei aber, dass («grünes») E-Methanol auf Basis regenerativer Energie und mit einer nachhaltigen CO2-Quelle produziert werde. Methanol kann praktisch kohlenstofffrei eingesetzt werden und erzeugt kaum umweltschädliche Emissionen wie Feinstaub oder Schwefel. Im Falle einer Leckage löst sich Methanol sehr schnell im Wasser und verdampft auch rasch.
ERFAHRUNGEN MIT METHANOL
hat etwa bereits die Containerreederei Maersk gemacht, nun kommt auch in der Kreuzfahrt einiges in Bewegung. Den Ball aufgenommen hat zum Beispiel Norwegian Cruise Line, die bis anhin nicht auf den LNG-Zug aufgesprungen ist mit der Begründung, man warte die Entwicklung echter klimafreundlicher Treibstoffe ab – bekanntlich kann auch LNG den CO2-Ausstoss nur um rund 20 Prozent reduzieren. Nun wurde bekannt, dass die für 2027 und 2028 geplanten Prima-Neubauten mit Motoren ausgestattet werden sollen, die auch mit Methanol betrieben werden können.
AUCH CELEBRITY CRUISES
will das fünfte Schiff der Edge-Klasse mit einem neuen Flex-Fuel- Motor ausstatten, der drei Arten von Treibstoff, inklusive Methanol, nutzen kann. Die Einführung von Methanol als Schiffskraftstoff treiben zudem Costa und Aida voran und haben dazu mit Proman, einem führenden Methanolhersteller, eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die Technologie zur Nachrüstung von Schiffen für den Einsatz von Methanol als Kraftstoff sei heute verfügbar, halten Costa und Aida dazu fest. Methanol als Zugabe zu Marinediesel wird perspektivisch auch für die kommenden Mein-Schiff-Neubauten von TUI Cruises in Aussicht gestellt. Die Krux beim Thema: E-Methanol muss in absehbarer Zeit jedoch in genügender Menge weltweit und zu wirtschaftlichen Preisen verfügbar sein. BE
