Dänischen Hexen geht’s auf dem Bloksbjerg an den Kragen

Sankt Hans Aften: Am Abend des 23. Juni feiert ganz Dänemark die Sommersonnenwende.
Sankt Hans Aften Sommerwende

An diesem Tag geht Dänemark nicht ins Bett: Der 23. Juni gehört als längster Tag des Jahres zu den höchsten Festtagen im dänischen Kalender – ohne dabei ein gesetzlicher Feiertag zu sein. Der Tag der Sonnenwende wird im kleinen Königreich seit Jahrhunderten als Sankt Hans Aften (Johannisabend) mit Feuer und Gesang begangen.

Der Abend beginnt um 21 Uhr mit einer traditionellen Båltale, der Feuerrede. Es folgt das Anstimmen des dänischen Volksliedklassikers «Erindring» (Erinnerung) des Skagen-Künstlers Holger Drachmann. Pünktlich um 21.30 Uhr wird das Sankt Hans-Feuer entzündet. Die Feierlichkeiten schliessen mit dem gemeinschaftlichen Singen dänischer Volkslieder und geselligem Beisammensein am Strand.

Ursprünglich wurden in der kürzesten Nacht des Jahres die Hexen mitsamt Besen auf den Bloksbjerg (Brocken) geschickt. Die traditionellen Sankt-Hans-Feuer werden auch heute noch an fast allen Stränden von Nord- und Ostsee, an Fjorden und Buchten sowie in Häfen entzündet. Ob Küste oder Stadt: Urlauber sind beim Sankt Hans Aften immer gern gesehene Gäste und zum Mitfeiern eingeladen.

Einer der schönsten Orte, um den Sankt Hans Aften in Dänemark zu erleben, ist der Künstlerort Skagen an der Spitze Nordjütlands. Der Hafen- und Ferienort Skagen war um 1900 Heimat der berühmtesten dänischen Künstlerkolonie. Die sogenannten Skagenmaler begründeten die dort noch heute gepflegte und gelebte ausgelassene Form des Johannisabends.

Skagener Fischer und Handwerker begingen damals den Mittsommerabend gemeinsam mit Zugereisten aus nah und fern. So kamen und kommen noch heute tausende Festgestimmte zur Sankt Hans-Feier an Skagens Sønderstrand.