Das ist derzeit auf Hochsee möglich

Die zweite Corona-Welle und deren Folgen brachten den sachten letztjährigen Cruise-Restart in Europa im Winter wieder fast gänzlich zum Erliegen.
©TUI Cruises

Derzeit lässt sich die Zahl der Schiffe auf Seereise an einer Hand abzählen, doch jetzt kommt Bewegung auf. Was derzeit möglich ist und die weiteren Perspektiven im Überblick:

KREUZFAHRTEN IN EUROPA

Seit November führt TUI Cruises Kreuzfahrten in den Kanarischen Inseln durch (mein Schiff 1 und 2), Mittelmeerfahrten im Frühling wurden jedoch abgesagt. Auch Hapag-Lloyd Cruises ist in den Kanaren unterwegs (Europa 2) und hat zudem gewisse Expeditionsfahrten in Nordeuropa im Angebot. Ab 20. März will auch Aida Cruises nach mehrmaligen Verschiebungen mit der Aida Perla in den Kanaren endlich in die Saison 2021 starten, weitere Schiffe sollen folgen. Im Mittelmeer ist seit dem 24. Januar erneut und derzeit als einziges Schiff die MSC Grandiosa unterwegs (Kreuzfahrten ab Genua nach italienischen Häfen und Malta). Die ursprünglich geplanten Griechenland-Fahrten mit der MSC Magnifica wurden bis 29. April storniert, dafür ist nun ab 1. Mai die MSC Seaside mit Italien-Fahrten geplant. Auch Costa hat den zweiten Restart verschoben und will nun ab 27. März mit der Costa Smeralda und Kurzkreuzfahrten nach italienischen Häfen wieder loslegen; ab 1. Mai sind dann einwöchige Fahrten nach Italien, Spanien und Frankreich ausgeschrieben. Am 2. Mai soll zudem die Costa Luminosa mit Fahrten ab Triest nach Kroatien und Griechenland starten. Je nach Entwicklung der Pandemie und der Einreisevorschriften der Länder darf man davon ausgehen, dass die Seereisen-Palette im Mittelmeer und in Nordeuropa ab dem Vorsommer auch durch die weiteren Reedereien markant vielfältiger wird. Viele Reisen sind jedenfalls buchbar, das Risiko von Annullationen und Verschiebungen bleibt jedoch bestehen. Dies reflektieren die Reedereien mit kulanten Storno- und Annullationsbedingungen.

KREUZFAHRTEN WELTWEIT

Die amerikanischen Reedereien verharren nach wie vor in einem («freiwilligen») Shutdown, Kreuzfahrten ab US-Häfen z. B. in die Karibik (oder gar weltweite Fahrten) gibt es noch keine. Der Hintergrund: Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat zwar den generellen «Cruise- Ban» schon im letzten Herbst gelockert, verlangt aber im Rahmen einer «Conditional Sailing Order» sehr rigide Massnahmen für den Neustart und rät von Schiffsreisen nach wie vor ab. Weltweite Kreuzfahrten sind aber auch wegen der Einreisevorschriften der Länder noch praktisch unmöglich. Alaska z. B. fällt aufgrund kanadischer Massnahmen diesen Sommer für grössere Cruiseliner weitgehend ausser Traktandum. Und die meisten der im asiatisch/pazifischen Raum vereinzelt verkehrenden Schiffe sind nur für lokale Märkte zugänglich. Immer mehr US-Reedereien verschieben den Restart deshalb auf Anfang Juni, vereinzelt gar auf später – noch dominiert die Ungewissheit.

BE