Grösser, schneller, bunter

Las Vegas rühmt sich – wohl nicht ganz zu Unrecht – als Welthauptstadt der Unterhaltung. Und jedes Jahr kommen neue Attraktionen dazu. Ein Update.
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Natürlich kennt man die Klassiker von Las Vegas – das Caesars Palace, das Wasserspiel vor dem Bellagio, den Vulkan vor dem Hotel Mirage, die schwindelerregende Achterbahn auf dem Stratosphere Tower, die Little White Wedding Chapel… Eigentlich ist ja die ganze Stadt eine einzige Sehenswürdigkeit. Dabei lässt es die Hauptstadt des US-Bundesstaats Nevada aber nicht bewenden, sondern sie fügt Jahr für Jahr zahlreiche Attraktionen hinzu. Wer nach, sagen wir fünf Jahren, wieder mal nach «Sin City» kommt, wird die Stadt kaum wiedererkennen.

Er kann zum Beispiel die Grand Bazaar Shops entdecken, die vor gut einem Jahr eröffnet wurden. Das Shopping-Areal direkt am Strip wurde nach dem gewohnten Vegas-Konzept gebaut, sprich es kopiert die ganze Welt und bringt sie auf engem Raum zusammen. Man shoppt auf dem Grossen Basar von Istanbul, biegt ab in Londons Portobello Road, geht weiter zu den Läden des New York City Grand Central Terminals, macht einen Abstecher ins San Francisco Ferry Building und landet schliesslich auf den asiatischen Nachtmärkten. Highlight ist der fünf Meter grosse Strahlenkranz von Swarovski, der in 24 Metern Höhe jeden Abend um Mitternacht in einer dreiminütigen Licht- und Musikshow erstrahlt.

SPEEDVEGAS to Open March 2016

J.Lo und Lionel

Apropos Show: Kein Vegas-Besuch ist komplett ohne den Besuch mindestens einer der berühmten Shows, die tagtäglich und mehr oder weniger rund um die Uhr in der Stadt aufgeführt werden. Neben Zirkusakrobaten, Magiern, Showgirls und Strippern machen auch immer wieder Musikstars einen längeren Halt in der Unterhaltungsmetropole. In diesem Jahr etwa ist Jennifer Lopez im «The Axis» des Planet Hollywood Resort & Casino zu sehen, und Lionel Richie performt seit April und noch bis Oktober in demselben Lokal.

Wie geht es weiter in Vegas? Immer grösser, immer schneller, immer aufregender natürlich. Grösser zum Beispiel im Fall des neuen «Resorts World Las Vegas», das soeben seinen Spatenstich hinter sich brachte und 2018 eröffnen soll. Das im chinesischen Stil gehaltene Mega-Resort wird nebst 3500 Zimmern und (natürlich) einem Casino auch eine chinesische Mauer und ein Panda-Museum umfassen.

Was die Geschwindigkeit angeht: Kurz vor der Eröffnung steht «Speed Vegas», eine Rennstrecke, auf der jeder mit einem gültigen Führerausweis ein paar Runden mit seinem Traumauto drehen kann. Das beginnt mit der Corvette Z06 für 49 US-Dollar und geht bis zum Lamborghini Huracán für 89 US-Dollar – immer pro Runde, versteht sich.

Und vielleicht wird es bald noch schneller in Las Vegas. Gerüchten zufolge soll die Stadt bald in den Rennkalender der Formel 1 aufgenommen werden. Auch wenn dort nicht jeder mit einem gültigen Führerausweis mitmachen kann, dürfte es für die Zuschauer trotzdem ein schönes Spektakel werden.

Etwas gemächlicher wird es hingegen in der neusten Attraktion des MGM Grand Hotel zu- und hergehen: Dort eröffnet in diesem Frühling eine neue Driving Range für die Golfer. Aber Vegas wäre nicht Vegas, wenn man einfach ein paar Abschlagmatten nebeneinander gelegt hätte. Nein, «Topgolf» ist ein vierstöckiges Unterhaltungszentrum für ein «interaktives Golferlebnis», mit klimatisierten Abschlagzonen, hunderten von hochauflösenden Bildschirmen, einer Bühne für Live-Konzerte, Bars und vielem mehr.

16tt-020-46_LV3Ein Friedhof für Nostalgiker

Wer ob all der aufregenden neuen Attraktionen etwas nostalgisch wird und sich das alte, klassische Vegas herbeiwünscht, dem sei ein Ausflug nach Downtown empfohlen. Hier stehen nicht nur die altehrwürdigen Casinos und die historischen Gebäude, sondern es findet sich auch eine ganz besondere Trouvaille am nördlichen Ende des Las Vegas Boulevard. Dort trifft man auf das 2012 eröffnete Neon Boneyard Museum – eine Art Open-air-Friedhof für über 150 Neonschilder, die teils noch aus den 30er-Jahren stammen und den Besucher in die Anfänge der heutigen «Entertainment Capital of the World» entführen. Es stimmt also doch: What happens in Vegas, stays in Vegas. Sogar die alten Neonschilder bleiben dort.


Nonstop nach Vegas

Seit zwei Jahren fliegt die Fluggesellschaft Edelweiss von Zürich direkt nach Las Vegas. Der Flug findet zwischen zwei- und viermal pro Woche statt und dauert knapp 12 Stunden. Direktflüge sind tendenziell teurer als Umsteigeverbindungen – wer also günstiger nach Las Vegas kommen will, wählt z.B. Delta oder American Airlines via New York, United via Washington, British Airways via London oder die Ferienairline Condor ab Frankfurt. Alle Flüge landen am McCarran International Airport, der sich weniger als zwei Kilometer vom berühmten Strip entfernt befindet. Bis nach Downtown Las Vegas sind es rund acht Kilometer. Beliebt ist auch, von Las Vegas aus zu einer Rundreise durch die Nationalparks im Westen der USA zu starten. Ziel einer solchen Tour ist dann Los Angeles oder San Francisco, von wo aus es mit Swiss nonstop zurück nach Zürich geht.