Trauminseln für jeden Geschmack

Die Inseln im Indischen Ozean sind bekannt für ihre traumhaften Strände. Doch es gibt noch mehr zu sehen als weissen Sand und tiefblaues Meer unter strahlendem Sonnenschein.
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Nur rund zwanzig der 115 Inseln der Seychellen sind bewohnt.

Ob die Malediven, Seychellen oder Mauritius – die Inseln im Indischen Ozean rangieren auf der Beliebtheitsskala für Ferienreisen ganz weit oben. Kein Wunder, schliesslich finden die Erholung Suchenden hier ausgedehnte Sandstrände, eine intakte Natur, luxuriöse Resorts und einsame Plätze in Hülle und Fülle. Doch mancher Reisende ist unschlüssig bei der Wahl, welche Destination im Indischen Ozean nun die Richtige für ihn ist.

Malediven − für Wasserratten

Wer absolute Ruhe, Abgeschiedenheit und das Robinson-Crusoe-Feeling sucht, ist auf einer der mehr als 100 Inseln, die zu den Malediven gehören und touristisch genutzt werden, genau richtig. Manche der Inseln sind so klein, dass man sie in weniger als einer Viertelstunde umrunden kann. Exklusivität wird auf den Malediven gross geschrieben. Auf den schönsten Inseln wurden einmalige Resorts gebaut, die ausschliesslich für ausländische Touristen reserviert sind. Jedes Ferienresort nimmt eine komplette Insel für sich ein und bietet ein kleines Urlaubsparadies mit berauschender Exotik und einer stolzen Pracht an tropischen Pflanzen. Gewohnt wird in Bungalows am Strand oder in «Overwater Rooms» auf Stelzen im Wasser. Fast jede Insel verfügt über Sandstrände und eine Lagune mit Hausriff für Schnorchler und Taucher.

Wer die Malediven als Feriendestination wählt, muss Wasser lieben. Vor den Suiten und Villen breitet sich ein riesiges Aquarium aus, das weltweit seinesgleichen sucht. Glücklicherweise haben auch die Behörden der Malediven erkannt, dass das farbenprächtige Gefilde unter dem Meeresspiegel und die für das Überleben der Malediven wichtigen Korallenriffe schützenswert sind.

Wer nicht bereits das Taucherbrevet besitzt, kommt fast nicht umhin, hier einen Tauchkurs zu belegen, denn ausser Wassersport gibt es auf den Malediven kaum Möglichkeiten für Aktivitäten. Wer seinen Kopf unter die Wasseroberfläche taucht, wird in eine faszinierende Welt farbiger Fische und Korallen entführt. Das Meer, das ganzjährig eine Temperatur um die 26 Grad Celsius aufweist und praktisch vor der Haustür liegt, lädt rund um die Uhr zum Baden. Es wurde aber auch viel in den Bereich Spa/Wellness investiert – man kann sich also auch auf den Inseln so richtig verwöhnen lassen.

Mauritius – für Aktive

Mauritius wartet mit einem breiten und hochwertigen Angebot an Resortsauf, welche auf eine lange Tradition für guten Service zurückblicken können. Die natürliche Gastfreundschaft der Inselbewohner ist schon fast legendär. Neben exklusiven Luxusresorts sind in letzter Zeit auch sehr schöne Hotels für das kleinere Budget entstanden.

Wer den Kulturschmelztigel Mauritius besucht, sollte auf jeden Fall die Insel erkunden. Erwähnenswert ist speziell der Botanische Garten Pamplemousses, in dem eine grosse Sammlung einheimischer und exotischer Pflanzen zu sehen ist. Diese ziehen garantiert auch «Naturmuffel » in ihren Bann, besonders wenn sie sich die Flora von einem Führer erklären lassen. Im Mauritius Safari & Bird Park können Löwen, Tiger und Geparden hautnah erlebt werden. Man kann sich frei im Gelände bewegen. Die majestätischen Tiere lassen sich sogar streicheln. Selbstverständlich muss dieses einmalige Erlebnis auch fotografisch festgehalten werden.

Auch die Hauptstadt Port Louis sollte auf jedem Besichtigungsprogramm stehen. Lohnenswert sind Besuche der Zitadelle, der verschiedenen Tempel sowie des Blue Penny Museums, wo eine der seltenen Briefmarken der «Blauen Mauritius» zu bewundern ist. Für Shopping bietet sich die Einkaufszone «Le Caudan Waterfront» am Hafen an. Ein ganz anderes Shoppingerlebnis bietet der Markt von Port Louis. Er präsentiert einen faszinierenden Querschnitt durch den mauritischen Alltag und wurde 1844 fertig gestellt. In den Marktgebäuden mit ihren Blechdächern und gepflasterten Höfen findet man alles – Kunsthandwerk, Gemüse, die berühmten «Dhall Purris» (indische Pfannkuchen), Heilkräuter sowie sämtliche mauritischen Spezialitäten.

Wer die Einwohner von Mauritius wirklich hautnah erleben möchte, sollte sich auf die Pferderennbahn Champ de Mars begeben. Seit 1812 veranstaltet der Mauritius Turf Club hier Pferderennen, womit die Rennbahn die zweitälteste der Welt ist. Von Mai bis November ist fast ganz Mauritius jedes Wochenende im Wettfieber. Ob Mann oder Frau, ob Inder oder Kreole, ob reich oder arm, jeder ist dabei, die Stimmung ist wie auf einem fröhlichen Volksfest.

Mauritius bietet zahlreiche Aktivitäten, die neben Wassersport auch Quad Biking, Sky Diving, Kajaking, Trekking, Reiten und Mountainbiken umfassen. Ein besonderes Erlebnis istdas sogenannte Ziplining. Am Stahlseil hängend, sausen Wagemutige über Flüsse und Bäume und entdecken so die Flora und Fauna von Mauritius aus der Luft. Mauritius gehört aber auch zu den Topdestinationen für Golfspieler, schliesslich kann die Insel auf eine lange Golftradition zurückblicken und verfügt über acht 18-Loch- und fünf 9-Loch-Plätze. Die Spielbahnen sind eingebettet in eine herrliche Landschaft und bieten reizvolle Ausblicke auf Land und Meer.

Seychellen – für Rastlose

Die Seychellen setzen sich aus vielen Inseln zusammen. Insgesamt sind es 115 Granit- und Koralleninseln, wobei nur rund zwanzig bewohnt sind. Rund die Hälfte der Landesfläche steht unter Naturschutz. Auf den Seychellen ist daher Inselhopping angesagt. Nur so erlebt man die Vielfalt des Archipels im Indischen Ozean.

Meist beginnt der Aufenthalt auf der Hauptinsel Mahé. Hier befindet sich mit Victoria eine der kleinsten Hauptstädte der Welt. Um ein Gespür für die Kultur der Seychellen zu erhalten, lohnt sich ein Besuch des Sir Selwyn Clarke Market. Der 1840 gebaute Markt ist das geschäftige Herz der Hauptstadt und definitiv der beste Ort, um Obst, Gemüse, Fisch und Gewürze zu kaufen. Eine Vielzahl von Boutiquen und Läden, die Souvenirs, Kleidung und lokales Kunstwerk verkaufen, ergänzen die lebendige Atmosphäre, die besonders am Samstagmorgen zu spüren ist.

Die grösste Insel der Seychellen mit ihren grünen Wäldern, steilen Berggipfeln und über 65 Stränden beherbergt eine grosse Vielfalt an Flora und Fauna, die auf zahlreichen Naturwanderwegen erforscht werden kann. Wer sich für Gewürze interessiert, sollte den Jardin du Roi besuchen, der die französische Tradition des Gewürzhandels aus dem 18. Jahrhundert fortführt. Mit seiner Lage in den Hügeln weist der Garten reihenweise Vanillestöcke, Citronelle, Zimt, Muskat, Pfeffer und andere Gewürze auf. Aber auch Heilpflanzen und einheimische Gewächse sind hier zu finden. Das kleine Museum beherbergt interessante Artefakte und Dokumente der Geschichte der Landwirtschaft auf den Seychellen.

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Auch Schildkröten können auf den Seychellen noch beobachtet werden.

Mit dem Schiff oder per Flugzeug geht es weiter zu den anderen Inseln, beispielsweise nach Pralins, der zweitwichtigsten Insel des Archipels. Im Nationalpark Vallée de Mai, der zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, wächst die berühmte Coco de Mer-Palme mit den grössten Kokosnüssen der Welt. Auf Praslin befinden sich auch einige der beeindruckendsten Strände der Seychellen, wie zum Beispiel die Anse Lazio, die regelmässig in die Top Ten der schönsten Strände der Welt gewählt wird. Wer Erholung sucht, ist auf La Digue richtig. Die rund 2500 Einwohner pflegen einen geruhsamen Lebensstil. Dies zeigt sich unter anderem bei den Transportmitteln auf der Insel: Neben einigen wenigen Taxis gibt es hier nur noch Ochsenkarren und Hunderte von Fahrrädern. An den vielen schönen und naturbelassenen Stränden gibt es immer wieder unberührte Plätze und kleine Badebuchten. Hier befindet sich auch das Plantation House, das als eines der ältesten gilt und ursprünglich der wohlhabenden Familie Hossen, die im 19. Jahrhundert von Mauritius auf die Seychellen kam, gehörte. Das im französischen Kolonialstil erbaute Haus gehört zum l’Union Estate, wo auch eine traditionelle Kopra-Mühle mit Brennofen und die ältesten Exemplare der Landschildkröten bewundert werden können.

Auf La Digue gibt es vor allem kleine Boutiquehotels sowie private Gasthäuser, die das Ferienbudget nicht übermässig strapazieren. Des Weiteren warten die Seychellen mit luxuriösen Unterkünften auf kleineren, abgelegeneren Inseln wie Frégate, Cousine, North oder Silhouette auf, die per Schiff, Flugzeug oder Helikopter erreicht werden können.

La Réunion und Madagaskar − für Entdecker

Neben den oben beschriebenen, bekannten Destinationen im Indischen Ozean gibt es auch noch weniger bekannte Inseln wie La Réunion oder Madagaskar. Das französische Überseedepartement La Réunion, das rund 200 Kilometer südwestlich von Mauritius liegt, vereint europäische Qualitätsstandards mit kreolischem Flair. Vulkane und Erosion haben auf La Réunion eine grosse Landschaftsvielfalt geschaffen. Obwohl es auf der Insel ausgezeichnete Strände gibt, ist es mehr als nur eine Badedestination.

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Der Markt von Port Louis auf Mauritius bietet einen Querschnitt durch das Leben der Einheimischen.

Wanderungen auf den Vulkanen, Canyoning durch die Schluchten oder Biken in den «Cirques» sind hier ebenfalls angesagt. Ein besonderes Highlight ist ein Helikopterflug über die wilde Insel. Grüne Tropenwälder bilden den Gegensatz zu den Kraterlandschaften des 2631 Meter hohen Piton de la Fournaise, der zwar ungefährlich ist, aber dennoch zu den aktivsten Vulkanen weltweit gezählt wird. In diesem Jahr ist er bereits drei Mal ausgebrochen. Allerdings ist er ein Vulkan hawaiianischer Art: Er entleert sich langsam und ruhig, was vom Aussichtspunkt am Pas de Bellecombe gut zu beobachten ist. Seine Lava lässt die Insel stetig weiter wachsen. Der erloschene Piton des Neiges ist mit 3071 Metern der höchste Gipfel der Insel und seine Besteigung gilt als eines der schönsten Wandererlebnisse von La Réunion. Insgesamt gibt es auf der Insel rund 1000 Kilometer ausgeschilderte Wanderwege.

Madagaskar liegt zwischen Südafrika und Mauritius, ist die viertgrösste Insel der Welt und beherbergt durch die lange geografische Isolation eine einzigartige Fauna und Flora. Viele Arten gibt es nur auf Madagaskar – bekannte endemische Tiere sind beispielsweise die Lemuren (Halbaffen) oder Mini-Chamäleons. Die klassische Reiseart auf der Insel sind Rundreisen, bei denen man etwas Abenteuerlust mitbringen sollte. Da der Tourismus noch nicht wirklich auf Madagaskar angekommen ist, steckt auch die Hotellerie noch etwas in den Kinderschuhen. Rund 150 Hotels gibt es auf der 587000 km2 grossen Insel, von den 40 Hotels der Hauptstadt Antananarivo sind aber nur rund vier im Luxusbereich angesiedelt.

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Diese mächtigen Baobab-Bäume gibt es auf Madagaskar zu sehen.

Beste Reisezeit

Die Malediven bereist man am besten zwischen November und April (von Juni bis Oktober hat es deutlich mehr Niederschläge.) Mauritius ist in unserem Herbst und Winter am angenehmsten. Im europäischen Hochsommer sind die Temperaturen am tiefsten. Die tägliche Sonnenscheindauer ist zwischen November und April am längsten. Auf den Seychellen weht der nordwestliche Monsunwind von Oktober bis März und der kühlere Südostmonsun von Mai bis September. Zur Zeit des Monsunwechsels im April und Oktober herrscht warmes, windstilles Wetter. Auf La Réunion ist das Wetter ähnlich wie auf Mauritius, doch gibt es zahlreiche Mikroklimata. Die Regenzeit dauert von Dezember bis März. Für das Hochland auf Madagaskar eignen sich der europäische Frühling und Herbst als beste Reisezeit. Im Gegensatz dazu ist für einen Besuch der Küstenregionen der europäische Sommer optimal. Will man alle Gebiete Madagaskars auf einmal sehen, sollte man die Ferien für Mai oder September planen.


Anreise

Mauritius: Von der Schweiz gibt es keinen Direktflug nach Mauritius. Mit Lufthansa gelangt man ab Frankfurt auf die Insel, Austrian Airlines fliegt ab Ende Oktober von Wien. Air France bzw. Air Mauritius fliegt ab dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle nach Mahebourg. Mit Emirates geht’s über Dubai nach Mauritius.

Seychellen: Auch die Seychellen werden von der Schweiz aus nicht direkt bedient. Man hat die Wahl zwischen Swiss bzw. Lufthansa oder Condor über Frankfurt, Air France bzw. Air Seychelles über Paris Charles de Gaulle, Emirates über Dubai oder Etihad Airways bzw. Air Seychelles über Abu Dhabi.

Malediven: Edelweiss fliegt ab Zürich nonstop auf die Malediven. Mit einem Zwischenstopp geht’s mit Lufthansa über Frankfurt, mit Austrian Airlines über Wien, mit Emirates über Dubai,
mit Oman Air über Muscat, mit Turkish Airlines über Istanbul oder mit Qatar Airways über Doha auf die Malediven.

La Réunion: Die Insel wird vom Pariser Flughafen Orly von Air France und ab dem Flughafen Charles de Gaulle von Air Austral angeflogen. Der Flug von Mauritius nach La Réunion dauert nur rund 45 Minuten und wird von Air Austral und Air Mauritius angeboten.

Madagaskar: Nach Antananarivo auf Madagaskar fliegen Air France und Air Madagascar ab dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle.

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