Wo die Berge das Meer berühren

Ligurien an der «italienischen Riviera» ist mehr als ein romantischer Postkartentraum.
Portofino
Vernazza gehört zu den malerischen Dörfern der Cinque Terre.

Sie sind so etwas wie das typische Postkartenbild einer Italienreise: die fünf pittoresken Dörfer der Cinque Terre. Kein Wunder gehören die so kunstvoll übereinander geschachtelten Häuser an den jäh zum Meer hin abstürzenden Felsklippen zum Weltkulturerbe der UNESCO. Kein Wunder aber auch, dass die Region an der nordwestitalienischen Küste vor allem im Sommerhalbjahr ein wahrer Touristenmagnet ist. In den Gassen ist man dann nur selten allein. In manchen Dörfern gibt es sogar Restriktionen, wenn der Besucherstrom zu gross wird.

Wie gut, dass man Ligurien auch in der Nebensaison bereisen kann, denn das Klima an der Küste ist ganzjährig mild. Die ligurischen Alpen mit ihren bis zu 2000 Meter hohen Bergen geben der Kaltluft aus dem Norden keine Chance. Bei guter Wetterlage ist das Baden im Mittelmeer noch Mitte November angenehm, bei Wassertemperaturen knapp unterhalb der 20 Grad-Marke. Wer lieber sportlich hoch hinaus will, findet in den bekannten Kletterfelsen von Finale Ligure seine Erfüllung, während in der Schweiz noch Eis und Frost die Berge im Griff haben.

Faszinierend an Ligurien ist die Nähe zwischen Bergen und Meer. Der schmale, gebirgige Landbogen zwischen dem Mittelmeer und den ligurischen Alpen ist meist keine 40 Kilometer breit. Strandferien lassen sich hier also perfekt mit Aktivitäten wie Wandern, Klettern oder Mountainbiken verbinden. Ein Beispiel ist die 440 Kilometer lange Via Alta dei Monti Ligure, die in 28 Tagesetappen über den Ligurischen Alpen verläuft. Ausser beim Abstecher auf den Monte Saccarello (2201 Meter) bleibt man auf Mittelgebirgsebene – meist zwischen 800 und 1200 Meter. Hier oben findet der Wanderer absolute Ruhe, zum Übernachten muss er allerdings weite Abstiege ins Tal auf sich nehmen.

Mountainbikern seien die Berge oberhalb der Provinz Imperia empfohlen, als schönste Touren in diesem Teil von Ligurien gelten die Villa-Talla-Runde und die Monte-Faudo-Tour. Und in Sachen Erholung locken die saubersten Strände Italiens. Ligurien liegt bezüglich Meerund Strandqualität auf Platz eins im ganzen Land.

Genua
Vor der Oper in Genua wacht der Nationalheld Giuseppe Garibaldi.

Genua: Reich an Geschichte

Einst beherrschte die Republik Genua als bedeutende Seemacht grosse Teile des Mittelmeerraums. Der damaligeReichtum ist in den Bauwerken, welche die genuesischen Kaufleute in dieser Zeit errichteten, heute noch zu besichtigen. Auch wer hier nur an oder von Bord eines Kreuzfahrtschiffes geht, sollte unbedingt zwei Extratage einplanen, um die Stadt mit all ihren Reizen zu entdecken.

Zu den wichtigen Sehenswürdigkeiten gehören:

Leuchtturm Laterna. Das 117 Meter hohe Wahrzeichen Genuas ist auf seinem Felsen bereits von Weitem zu sehen. Auch heute leitet es die zahlreichen ankommenden Frachter und Kreuzfahrtschiffe noch sicher in den Hafen.

Geburtshaus von Christoph Kolumbus. In dem liebevoll restaurierten Häuschen reist man zurück ins 15. Jahrhundert und taucht ein in die Geschichte des grossen Entdeckers.

Meerwasser-Aquarium. Das touristische Highlight am Hafen von Genua gilt als das grösste Meerwasser-Aquarium Europas und zudem als eines der schönsten der Welt. In 70 Becken tummeln sich über 600 Fischarten in allen Farben und Grössen.

Porto Antico. Der alte Hafen wurde anlässlich der Kolumbus-Feiern 1992 durch den Stararchitekten Renzo Piano neu gestaltet und ist ein positives Beispiel dafür, wie ein Hafen- und Industrieviertel zum Freizeit- und Erholungspark werden kann.

Via Garibaldi und Palazzi dei Rolli. Die Via Garibaldi ist der beste Startpunkt für einen Rundgang durch das historische Zentrum, das nach Venedig das grösste und am besten erhaltene Zentrum Italiens und Europas ist. Die 14 Palazzi Rolli gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO und beherbergen heute das Rathaus, Banken, Clubs, Geschäfte, Antiquitätenläden sowie Büros. Um den Reiz der Palazzi kennenzulernen, empfiehlt sich eine Führung, die von der Stadt Genua organisiert wird.