Der Schifffahrtsgesellschaft steht das Wasser bis zum Hals

Massivster Umsatzeinbruch der Firmengeschichte: Minus 40 Prozent Umsatz, minus 47% Pax bei der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein AG (URh).
Der Geschäftsbericht 2020 der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein offenbart nicht ganz so viel eitel Sonnenschein. © Christoph Fontanive

Sönke Bandixen (VR-Präsident) und Geschäftsführer Remo Rey informierten an einer Medienkonferenz über den Geschäftsabschluss 2020 der Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein AG (Urh). Im Geschäftsjahr 2020 resultierte demnach knapp CHF 2,8 Mio. Umsatz aus dem Kursschifffahrtsverkehr, was einem Rückgang von CHF 1,7 Mio. respektive 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Passagierzahlen gingen gar 47 Prozent zurück auf 85’676 Fahrgäste. Grund dafür seien die pandemiebedingten Verordnungen wie verspäteter Saisonstart nach allen Feiertagen, Grenzschliessung zu Deutschland, Maskentragpflicht auf den Aussendecks, fehlende Gruppen-, Sonder-und Extrafahrten sowie Saisonabbruch aufgrund Reisebeschränkungen in Deutschland. Mit innovativen Ideen habe das Unternehmen versucht, zu retten, was noch zu retten ist. So wurden ein Hotel-Schiff, Extrafahrten mit einem «Fiirabig-Schiff» und sogar ein Brettspiel namens «Schiff Ahoi» lanciert.

Der Unternehmensverlust konnte mittels Entschädigungszahlungen für 100 Prozent Kurzarbeit während fast sechs Monaten, periodenfremde Erträge, Miet-und Honorarverzicht von Partnern sowie Härtefallentschädigungen auf CHF 420’652.16 begrenzt werden. Dies sei zwar kurzfristig noch verkraftbar, dadurch wurde aber laut dem Unternehmen die erarbeitete Eigenwirtschaftlichkeit aus den Sanierungsjahren zu Nichte gemacht. So würden der Urh zukünftig Eigenmittel für Investitionen und zur Überwindung von wasserstandsbedingten Ertragsschwankungen fehlen, was die finanzielle Situation angespannt bleiben lasse.

Schwacher Saisonstart auch 2021

Die momentan restriktiven CovidVerordnungen BadenWürttembergs kommen für die URh faktisch einer Grenzschliessung gleich, da in diesem Frühling nur die Schweizer Haltestellen bedient werden können, was zu deutlich niedrigeren Passagierzahlen führe. Bis Pfingsten müsse deshalb wiederum ein reduzierter Fahrplan angeboten werden. (CF)