Die erfreuliche Nachricht: Im Jahr 2016 – neuere Zahlen liegen nicht vor – reisten insgesamt 1,47 Millionen Touristen nach Namibia, 5,9% mehr als im Vorjahr. Deutschland verzeichnete mit +35% einen neuen Rekord, aber auch die Schweiz-Zahlen können sich sehen lassen: Die 17185 Touristen entsprechen einem Plus von 10,7%.
Das «Problem» von Namibia ist aber, dass sich das Geschäft stark auf die Hauptsaison August bis Oktober konzentriert. So liegt die Auslastung der Hotellerie im Jahresdurchschnitt zwar nur bei 60%, doch in den Spitzenzeiten werden die Kapazitäten knapp. «Wir können auf kurzfristige Buchungsanfragen nicht immer reagieren », sagt Digu //Naobeb, CEO des Namibia Tourism Board, «und trotz Ausbaumassnahmen und neuen Unterkünften wird die Bettenanzahl begrenzt bleiben. Ein nachhaltiger Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen hat für uns oberste Priorität.»
Die Strategie geht vielmehr dahin, dass man die Touristenströme sowohl saisonal als auch geografisch umzuleiten versucht. So will //Naobeb den Besuchern beispielsweise die Green Season näherbringen. Im namibischen Sommer zwischen November und März kommt es immer wieder mal zu räumlich isolierten Regenfällen, welche die Pflanzenwelt regelrecht «explodieren» lassen und teils sogar für grüne Dünen sorgen.
Was die regionale Umverteilung angeht, bewirbt das Namibia Tourism Board häufiger auch ergänzende Angebote abseits der Klassiker Windhoek, Sossusvlei, Swakopmund und Etosha.
DREI BEISPIELE: •
Die Ovambo-Region im Norden: Die Stämme der vier «O-Gebiete» Omusati, Oshana, Ohangwena und Oshikoto stellen zusammen knapp 50% der namibischen Gesamtbevölkerung. Die touristische Infrastruktur ist weniger stark ausgebaut, Highlights sind das traditionelle namibische Leben und die Baobab-Bäume. Gut kombinierbar mit dem Etosha-Nationalpark, der sich im Süden der Region befindet.
• Der Süden des Landes: Trockene, schier unendliche Landschaften mit einem spektakulären Highlight, dem 161 Kilometer langen Fish River Canyon. Ganz im Süden befinden sich die heissen Quellen des !Ai-!Ai/Richtersveld Transfrontier Park, an der Küste liegt die grösste Stadt der Region, Lüderitz.
• Zambezi-Region im Nordosten: Früher «Caprivi-Streifen» genannt, ist der 450 Kilometer lange Korridor für seine Wälder, Sümpfe und Flüsse bekannt und damit auch für seine vielfältige Pflanzenwelt. Riesige Wildschutzgebiete, etwa das Kaza TFCA über fünf Länder, ermöglichen grosse Migrationen von Büffeln und Elefanten. Gut kombinierbar mit den Victoria Falls.
SJ