Apple Pay soll in der Schweiz durchstarten

Der Apple-Bezahldienst macht Details zum Schweiz-Start publik. Auch der Kreditkartenpartner ist bekannt.

Apple will seinen Bezahldienst Apple Pay in der Schweiz lancieren, das gab der Tech-Riese an seiner Entwicklerkonferenz in San Francisco bekannt. Das genaue Startdatum sei noch nicht bekannt. Es soll aber laut dem Portal «Finanz und Wirtschaft» noch diesen Sommer stattfinden. Apple Pay ist bisher erst in sieben Ländern nutzbar, in Europa war der Dienst in Grossbritannien vorbehalten. Zeitgleich mit der Schweiz rollt Apple seine mobile Bezahlmöglichkeit auch in Frankreich aus.

Mastercard erhält Zuschlag
Bekannt sei nun auch, mit welcher Kreditkarte Apple Pay den Start in der Schweiz anstrebt: Mastercard  habe den Zuschlag erhalten. Offen sei, ob sämtliche Kartenherausgeber, die mit Mastercard zusammenarbeiten, Apple Pay ihren Kunden anbieten können. Mastercard arbeitet laut Mitteilunge mit den verschiedenen Herausgebern zusammen, um den Besitzern eines iPhones oder einer Apple Watch die Nutzung ihrer Mastercard-Kredit- oder Prepaidkarte zu ermöglichen.

Konkurrenz zu Twint
Apple Pay wird damit zum Konkurrenzangebot von Twint. Das Tochterunternehmen der Postfinance will gestärkt in das Duell gehen, weshalb es voraussichtlich im Herbst zur Fusion mit Paymit, einer weiteren mobilen Bezahllösung, kommt. Twint gab ebenfalls am Montagabend bekannt, dass der Wettbewerb begrüsst werde. Dies werde die Nutzer für  mobiles Zahlen weiter sensibilisieren. Im Gegensatz zu Apple Pay ist Twint unabhängig vom Betriebssystem des Smartphone einsetzbar.

Apple Pay nutzt den im Modell 6 und 6 Plus eingebauten NFC-Chip, mit dem man an Kassen kontaktlos zahlen kann. Die Terminals werden schrittweise auf diesen Standard ausgebaut. Ein schneller Siegeszug von Apple Pay in der Schweiz gilt als wenig wahrscheinlich. Zwar ist kontaktloses Zahlen bereits heute mit den Kreditkarten möglich.

Dennoch hat es diese Zahlform hierzulande nicht einfach. Obgleich 85% der Kreditkarten in der Schweiz NFC-fähig sind, wird nur rund jede siebte Transaktion kontaktlos abgewickelt. Hinzu kommt, dass die Schweizer die Debitkarte bevorzugen, bei der direkt eine Abbuchung vom Bankkonto vorgenommen wird. Den erwähnten 6,2 Mio. Kreditkarten in der Schweiz stehen über 10 Mio. Debitkarten gegenüber. Von diesen sind zurzeit aber nur rund 10% NFC-fähig. So geht nur jede 72. Transaktion mit einer Debitkarte kontaktlos vonstatten.