Siemens macht Geschäftsreisen nachhaltiger

Der Konzern will nur noch nachhaltige Hotels buchen.
Hotel, Hotelschild, Symbolbild
©Pixabay/geralt

Ab 2023 will Siemens bevorzugte Partnerhotels nach definierten Nachhaltigkeitskriterien von GSI auswählen. Der Konzern sei das erste globales Unternehmen, das die ‘Green Stay Initiative’ (GSI) verpflichtend einführe und von seinen Partnerhotels Daten über deren Umweltbilanz einfordere, schreibt Siemens.

Gemeinsam mit dem internationalen Dienstleistungsunternehmen Hotel Reservation Service (HRS) hat Siemens klar definierte und standardisierte Kriterien entwickelt, die die Klimabilanz einzelner Hotels abbilden und diese so erstmals vergleichbar machen. Bisher gab es keinen global einheitlichen Standard, um Hotels in Bezug auf ihre Nachhaltigkeit zu vergleichen.

Die ‘Green Stay Initiative’ sei der erste globale Standard für nachhaltigere Unterkünfte bei Geschäftsreisen und Meetings. Auch andere Unternehmen könnten die auf Open-Source basierte Initiative nutzen, um ihren eigenen CO₂-Fussabdruck zu reduzieren

Hotels liefern schon Umweltdaten

Mit der ‘Green Stay Initiative’ stellen Hotelanbieter künftig Daten zu ihrem täglichen Energie- und Wasserverbrauch sowie ihrer täglichen Abfallproduktion pro belegtem Zimmer zur Verfügung. Anhand dieser und weiterer Kriterien wird der CO₂-Fussabdruck einzelner Hotels berechnet.

Die Kriterien richten sich nach anerkannten Standards wie dem Greenhouse Gas Protocol und ISO. Als nachhaltig bewertete Hotels werden dann im internen Buchungstool für Geschäftsreisen hervorgehoben und den Beschäftigten vorgeschlagen.

Als Open Source-Tool schafft die GSI einen Marktstandard für nachhaltige Geschäftsreisen. Vor der Pandemie wurden bei Siemens jährlich mehr als zwei Millionen Übernachtungen im Rahmen von Geschäftsreisen gebucht.

Insofern sei die GSI ein wichtiger Treiber, um die Nachhaltigkeitsziele von Siemens zu erreichen. Mehr als die Hälfte der Partnerhotels des Unternehmens hätten bereits ihre Daten zur Verfügung gestellt.

Einheitlicher Standard 

«Mit der HRS Green Stay Initiative haben wir einen weltweit einheitlichen Standard, um den ökologischen Fussabdruck von Hotels zu bestimmen und zu vergleichen», sagte Thorsten Eicke, Head of Global Mobility Services der Siemens AG. «Mit der Umsetzung können wir endlich eine Lücke schliessen, denn für unsere anderen Lieferanten hatten wir mit dem Carbon Web Assessment bereits einen vergleichbaren Standard. Jetzt können wir unser Hotelvolumen so steuern, dass es uns dabei unterstützt, nachhaltiger zu werden. Die Technologie hat sich bewährt, und es ist nun an der Zeit, sie für unsere kurz- und langfristigen Nachhaltigkeitsziele einzusetzen.»

Ab kommendem Jahr wählt Siemens bevorzugte Partnerhotels nach definierten Nachhaltigkeitskriterien von GSI aus. Die Hotels werden jährlich aufgefordert, Daten über die CO₂-Bilanz ihrer einzelnen Immobilien zu liefern.

Bis zu 80 Kriterien der Green Stay Initiative werden verwendet, um den CO₂-Ausstoss zu messen sowie die Nachhaltigkeitspolitik, das Energiemanagement oder die Biodiversität von Hotels zu bewerten. Sie beziehen Ausstattungsmerkmale der Hotels wie Schwimmbäder, Klimaanlagen oder einen Spa-Bereich sowie weitere Einflussfaktoren wie Ressourceneffizienz, Recycling, Shuttle-Services und Restaurants mit ein.

Siemens wird diese Kriterien auf Grundlage seiner eigenen Nachhaltigkeitsvorgaben und der Standards für den CO₂-Fussabdruck in den einzelnen Ländern anpassen. Indem Siemens solche Lieferanten bevorzugt, die diese Nachhaltigkeitskriterien erfüllen, will das Unternehmen wiederum mehr Hotels dazu motivieren, ihre CO₂-Emissionen zu reduzieren.

Siemens arbeitet mit HRS in verschiedenen Bereichen zusammen. Dazu zählen unter anderem die Suche nach Hotelpartnern, Ratenprüfung, Buchungsabwicklung und Meeting-Management.

Nachhaltigkeit wird verlangt

Aufgrund der Pandemie stehen viele Hotels vor Herausforderungen in Bezug auf die Kapazitätenplanung. Nachhaltigkeits-Experten von HRS und Siemens haben die Green Stay Initiative so entwickelt, dass Hotels möglichst einfach ihre Umweltdaten erfassen und damit Environmental, Social, and Governance (ESG)-Standards einhalten können. Weniger als 18 Monate nach ihrer weltweiten Einführung nehmen heute bereits mehr als 300 Hotelketten und mehrere Tausend Hotels in 130 Ländern an der Green Stay Initiative von HRS teil.

«Wir haben festgestellt, dass eine Reihe unserer Fortune-500-Kunden in ihren ersten Hotelausschreibungen für 2023 klare Anforderungen für Nachhaltigkeitskriterien stellen. Siemens hat im Laufe seiner Geschichte schon in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle übernommen. Daher überrascht es mich nicht, dass das Unternehmen mit der Green Stay Initiative nun auch bei Geschäftsreisen einen neuen Standard setzt», sagte HRS-CEO Tobias Ragge.

«Nachhaltigkeit wird für viele Unternehmen immer mehr zur treibenden Kraft in ihrer Strategie», so Ragge weiter. «Deshalb hat sich HRS verpflichtet, weiterhin in nachhaltige Technologien zu investieren, die die Einführung von Net Zero-Initiativen in Hotelprogrammen beschleunigen. So wollen wir die Reisebranche dabei unterstützen, Klimaneutralität schon Jahre vor dem im Pariser Abkommen festgelegten Ziel für 2050 zu erreichen.»

(Business Traveltip)

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