Eine Giganten-Hochzeit im Business Travel

American Express Global Business Travel will HRG für rund 400 Millionen Pfund kaufen.

Der Geschäftsreiseanbieter HRG hat am Freitag bekanntgegeben, dass er ein Übernahmeangebot von American Express Global Business Travel (GBT) erhalten hat und dass er seinen Aktionären die Annahme empfiehlt. Damit würden zwei der vier grössten Travel Management Companies weltweit fusionieren. Die Akquisition soll im zweiten Quartal 2018 über die Bühne gehen, vorbehältlich der behördlichen Genehmigungen. Der Kaufpreis wird zwischen GBP 376 Mio. und 410 Mio. liegen. Die genaue Höhe hängt noch davon ab, ob ein zweiter Deal über die Bühne geht: Die Software-Tochter Fraedom von HRG soll nämlich für GBP 142 Mio. an den Zahlungsdienstleiter Visa verkauft werden. Dies wurde ebenfalls am Freitag bekannt.

Die beiden HRG-Grossaktionäre Boron (knapp 24%) und Dnata (knapp 22%) haben offenbar bereits signalisiert, mit dem Deal einverstanden zu sein. Denn es ist kein schlechtes Geschäft: GBT will 110 bis 120 britische Pence pro Aktie zahlen, was 40 bis 50% über dem zuletzt bekannten Aktienkurs läge.

GBT teilte daraufhin mit, dass beide Konzerne in den vergangenen Jahren erheblich in Mitarbeiter und Technologie investiert hätten. «Die einander ergänzenden Märkte der beiden Unternehmen werden die globale Grösse und Reichweite unseres Geschäfts optimieren und uns in die Lage versetzen, auf einer branchenweit führenden Plattform zusätzliche Effizienzen zu erreichen und das Wachstum zu beschleunigen», sagt Doug Anderson, CEO von American Express Global Business Travel, «wir werden Kunden und Reisenden durch vollständig integrierte Travel-Management-Lösungen einen überragenden Service bieten, darunter auch Buchungs- und Ausgabenmanagement-Produkte.»

«Diese Transaktion bedeutet für Anteilseigner und für alle Beteiligten ein gutes Geschäft», sagt HRG-CEO David Radcliffe, «mich freut und ermutigt besonders die Versicherung von American Express Global Business Travel, die besten Mitarbeiter und Technologien aus beiden Unternehmen zu nutzen.» (SJ)