Die Macht der Düfte nutzen

Olfactron bietet eine gesamtheitliche Betreuung bei Vorhaben an, welche den Geruchssinn ansprechen..
duft

Christof Hoerler hat seine Passion zum Beruf gemacht. Ursprünglich in der Innenarchitektur tätig, war er immer schon von Düften fasziniert und machte bei einem Parfümeur ein Rohstofftraining. 2013 gründete er seine Firma Olfactron mit Sitz in Zürich und kümmert sich seitdem um sogenannte olfaktive Vorhaben, d.h. um Vorhaben, die den Geruchsinn ansprechen. «Ich habe mich aufs Consulting spezialisiert und betreue Unternehmen, aber auch Privatpersonen bei der Konzeption von Düften für verschiedene Anwendungen », führt Hoerler aus. Dabei stellt er selber keine Düfte her, sondern arbeitet mit einem grossen Netzwerk von Spezialisten zusammen.

Tür zu Emotionen

«Die heutige Welt ist überbeduftet», gibt Hoerler zu bedenken, «deshalb ist es wichtig, mit dem Thema Duft sehr sorgfältig umzugehen.» Schliesslich rufen Düfte unweigerlich Emotionen hervor – positive wie auch negative. «Ein Geruch öffnet eine Tür zu den Emotionen», erklärt Hoerler. Manche wecken Kindheitserinnerungen oder lassen einen an bestimmte Situationen denken. Diese Reaktion kann man selbstverständlich auch für einen Event nutzen. «Man kann beispielsweise ein Give-away oder einen spezifischen Raumduft kreieren. Oder man beduftet die Servietten, die Menükarten oder auch die Einladungskarten», zählt der Jungunternehmer verschiedene Möglichkeiten auf. Wichtig dabei ist ihm die Wertigkeit des Duftes. «Auch wenn es sich nur um eine temporäre Geschichte handelt, darf der Geruch auf keinen Fall störend oder gar penetrant sein – dann kann die hervorgerufene Emotion schnell ins Negative kippen», weist Hoerler auf eine Gefahr hin.

Bis der Duft fertig ist, muss man mit mindestens zwei bis drei Monaten rechnen. Nach einer ersten Besprechung mit dem Kunden, bei der es um die Geschichte der Firma und die Zielgruppe, die angesprochen werden soll, geht, übergibt Hoerler das Dossier einem Parfümeur aus seinem Netzwerk und brieft ihn entsprechend. Erste Duftvorschläge werden dem Kunden präsentiert und solange verfeinert, bis der gewünschte Signaturduft entstanden ist. Selbstverständlich entsprechen alle Düfte den europäischen Normen und sind geprüft. Es muss aber nicht unbedingt ein neuer Duft sein. «Ist das Budget eher gering, kann selbstverständlich auch auf einen bestehenden Duft zurückgegriffen werden », versichert Hoerler, der seine Kunden auch in dieser Hinsicht berät. Dennoch – zu realistischen Preisen, je nach Menge ist ein individueller Duft möglich. «Als kleines Unternehmen können wir beispielsweise einen Duft für 300 Flakons produzieren, doch je mehr Einheiten es sind, umso günstiger wird selbstverständlich der Durchschnittspreis », so Hoerler.

Von Privatinsel bis zu Edelsteinen

Olfactron hat bereits Duftkonzepte für zahlreiche Unternehmen erstellt. «Wir haben mit den Zunfthäusern Zur Waag und Zur Schmiede in Zürich zusammengearbeitet, für eine Privatinsel auf den Malediven einen eigenen Duft kreiert und sind zurzeit daran, für die Edelsteinexpertin Doris Hangartner Düfte für unterschiedliche Steine zu entwickeln», zählt Hoerler verschiedene Kunden auf. Doch nicht jede Idee kann auch umgesetzt werden. «Einen Röstkaffeeduft für einen Kaffeemaschinenhersteller habe ich nicht ausgeführt », erzählt der Jungunternehmer, «weil naturnaher Kaffeeduft sehr schwer nachzubauen ist. Manchmal ist eben die Natur der beste Parfümeur.» Grundsätzlich sei auch im Duftbereich aber weniger mehr und die Macht der Düfte dürfe auf keinen Fall unterschätzt werden. www.olfactron.com

Hoerler
Christof Hoerler gründete 2013 seine Firma Olfactron.