Die Frage ob das Tessin von Corona profitierte, beantwortete der Tourismusdirektor mit einem klaren Nein. Das Tessin sei die erste vom Virus hart betroffene Region gewesen und von März bis Juni war alles geschlossen.
Angelo Trotta, Direktor von Ticino Turismo, gesteht aber in einem Interview mit der «Bilanz» ein, dass das Jahr dann viel besser lief als befürchtet. Die pessimistische Vorhersage rechnete mit einem Minus bei den Übernachtungen von 80 Prozent. Realisiert wurde aber schlussendlich ein Minus von nur 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr 2019.
Vom Ansturm überfordert
Der Eindruck, dass das Tessin an Ostern, Auffahrt und Pfingsten regelrecht überrannt wurde und die Region deshalb überfordert war, bestätigt Tronza. Man war nach einem langen Winter, in dem abermals über Wochen gar nicht lief, nicht vorbereitet um kurzfristig von Null auf Hundert hoch zu fahren. Zwar sei man im Tessin hohe Frequenzen an Ostern gewohnt, dieses Jahr hätten Ostern jedoch einen ganzen Monat gedauert. Er erwartet aber fantastische Zahlen.
Die Zukunft
«Wir hoffen auf einen Supersommer», antwortete Tronza auf die Frage wie es nun weitergehe. Und auf die Nachfrage bezüglich der sich öffnenden Grenzen und Lockerungen von Reiserestriktionen, drückt er die Sorgen der Region bezüglich des laufenden und des kommenden Jahres aus: «Wir müssen damit rechnen, dass sowohl Schweizer als auch ausländische Gäste lieber ans Meer fahren als ins Tessin. Mittelfristig sind wir aber optimistisch und rechnen damit, dass wir wieder da sein werden, wo wie vor der Pandemie waren. Nur stärker.»
Man hätte schon auch von der Pandemie profitiert, kommt er auf die Eingangsfrage zurück. So lange die Dinge liefen, hätte man sich für viele Fragen die unter den Nägeln brannten, nicht die Zeit genommen. Dies hätte man nun nachgeholt und in Zusammenarbeit mit der Hochschule St. Gallen die Krise genutzt, um intensiv an den Herausforderungen zu arbeiten und eine Post-Covid-Strategie zu entwickeln. Im Juni werde Ticino Turismo über diese Strategie informieren. (MICE-Tip)
