In Hamburg ist der Neustart gelungen

Mit einem von Umsatz von zwölf Millionen über Budget freut sich Hamburg Messe und Congress über einen gelungen Neustart nach der Pandemie.
©Hamburg Messe und Congress

Drei Premieren, zwei Weltleitmessen und ein vollständig erneuertes Kongresszentrum, dazu ein Umsatz, der deutlich über Plan liegt – und das in einem Geschäftsjahr, das letztlich gerade einmal neun Monate gedauert hat. Der Neustart ins Messe- und Kongressgeschäft ist in Hamburg dank eines motivierten Teams, verlässlicher Partner sowie treuer Ausstellender und Besuchender nach zwei trostlosen Jahren mehr als gelungen.

Zweithöchster Umsatz der Geschichte

Mit Euro 108,7 Mio. konnte der zweithöchste Umsatz in der Geschichte der Hamburg Messe und Congress GmbH (HMC) erzielt werden. Das sind beinahe zwölf Millionen Euro mehr als die HMC geplant hatte.

Dabei hatte das Jahr 2022 begonnen, wie das gesamte Jahr 2021 verlaufen war. Im ersten Quartal mussten erneut Veranstaltungen abgesagt oder verschoben werden. Lediglich eine Messe kam zur Durchführung. Richtig Fahrt nahm das Geschäft der Hamburg Messe und Congress ab Ende April mit der offiziellen Wiedereröffnung des CCH – Congress Center Hamburg und der erfolgreichen Durchführung der um sechs Wochen verschobenen Internorga auf.

Hohe Veranstaltungsdichte im Frühsommer und Herbst

Danach ging es Schlag auf Schlag: Zu zwölf eigenen Messen, 30 Gastveranstaltungen sowie 42 Veranstaltungen im CCH konnte die Hamburg Messe und Congress insgesamt 10’083 ausstellende Unternehmen sowie 488’675 Gäste begrüssen, darunter 66’115 Teilnehmende im CCH.

Auf dem Messegelände ballten sich die Veranstaltungen aufgrund der besonderen Situation vor allem im Mai und Juni sowie den Monaten September und Oktober, wobei die Herausforderung im Herbst darin bestand, neben den ohnehin anspruchsvollen Messen Windenergy Hamburg und SMM auch noch den aus dem Mai verlegten Hafengeburtstag Hamburg zu organisieren. Im Anschluss folgten die zweite Ausgabe der Photopia Hamburg und die Premiere der Polaris Convention sowie die GET Nord, wobei einzelne Teams immer wieder mit Corona-Ausfällen zu kämpfen hatten.

«Ich bin sehr stolz auf unsere Mitarbeitenden und dankbar für das tolle Jahr. Trotz eines hohen Arbeitsaufkommens war die Begeisterung darüber, dass es endlich wieder losgehen konnte, bei Besuchenden, Ausstellenden und unseren Kolleginnen und Kollegen überall in den Messehallen und im CCH spürbar», sagt Bernd Aufderheide, Vorsitzender der HMC-Geschäftsführung. «Ungewöhnlich war sicher, dass wir praktisch aus der Pandemie heraus in 2022 mit der Future Moves, der H2Expo & Conference sowie der Polaris Convention gleich drei Premieren durchgeführt haben.»

Und auch unter den Gastveranstaltungen kehrten Leitmessen wie die Aircraft Interiors Expo und die World Travel Catering & Onboard Services Expo zurück, die neben der Nordstil und dem Online Marketing Rockstars Festival, das mit 70.000 Gästen an zwei Tagen ein furioses Comeback feierte, zu den Umsatzbringern zählten.

Neues CCH bereits ein Magnet

Das neue CCH – Congress Center Hamburg erwies sich bereits vor der offiziellen Eröffnung im April 2022 als Magnet für bedeutende Medizinkongresse und andere internationale Veranstaltungen. Gut ein Viertel der 42 Veranstaltungen im Eröffnungsjahr hatten internationalen Charakter und die Hälfte wurde von begleitenden Ausstellungen flankiert.

Die moderne Architektur, die hochwertige technische Ausstattung sowie die Barrierefreiheit machen das bereits mit einem Architekturpreis ausgezeichnete Kongresszentrum, das mit Platz für 12.’000 Gäste zu einem der grössten Europas gehört, zu einem begehrten Veranstaltungsort.

Im Ausland betreute die Hamburg Messe und Congress insgesamt 341 ausstellende Unternehmen auf 15 Messen und organisierte mit dem ‘Deutschen Garten’ eine der beliebtesten Länderbeteiligungen auf der Gartenbau-Weltausstellung Floriade Expo 2022 im niederländischen Almere. Für die HMC war das bereits die siebte Expo-Beteiligung seit 2008.

Corona und andere negative Effekte
Bernd Aufderheide, Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Messe und Congress (l) und Uwe Fischer, Geschäftsführer Hamburg Messe und Congress (r) ©Hamburg Messe + Congress

Im Ergebnis machen sich jedoch einige Effekte negativ bemerkbar. «Die Auswirkungen der Pandemie, Störungen der Lieferketten, der Überfall Russlands auf die Ukraine und die immensen Teuerungsraten, insbesondere im Dienstleistungsbereich, sind an vielen Stellen deutlich spürbar und werden», sagt Geschäftsführer Uwe Fischer. Insbesondere die Preiserhöhungen im Energiebereich werden ab 2023 zu spüren sein.

Die Hamburg Messe und Congress hatte in der Unternehmensplanung pandemiebereinigt einen Umsatz von Euro 122,8 Mio. für das Jahr 2022 vorgesehen, diesen jedoch aufgrund der noch spürbaren Auswirkungen auf Euro 97,1 Mio. reduziert. Entgegen der Erwartung verlief das Geschäft trotz der Konzentration ab dem Frühsommer positiver, so dass die Planung übertroffen wurde.

Im Gegensatz dazu führten höhere Kosten, unter anderem für eingekaufte Dienstleistungen oder Hygienemaßnahmen, aber auch für Massnahmen zur Digitalisierung und technische Modernisierungen, wie die Einrichtung von  Elektrotankstellen oder die Umrüstung der Hallen auf LED-Beleuchtung, zu einem Jahresergebnis von Euro -15,2 Mio.

Für 2023 erwartet die Hamburg Messe und Congress mit Euro 73,1 Mio. den höchsten Umsatz ihrer Geschichte in einem ungeraden Jahr; aufgrund der hohen Leasing- und Abschreibungskosten für die Messehallen, steigenden Personalkosten, Instandhaltungskosten sowie hohen Energiepreisen jedoch erneut ein negatives Jahresergebnis.

Auf dem Messegelände wird es 2023 nach heutigen Planungen acht eigene Messen und mehr als 30 Gastveranstaltungen geben. Für das CCH – Congress Center Hamburg liegen 41 feste Buchungen vor. Im Ausland wird die HMC ausstellende deutsche Mittelständler auf 25 Messen begleiten.

Ein wichtiger Fokus in Hamburg liegt auf dem Ausbau und der Erweiterung der gerade gestarteten, jungen Messen. «Außerdem werden wir ein Hauptaugenmerk auf die Fortsetzung und den Abschluss eines bereits 2021/2022 begonnenen Strategieprozesses legen, um mit unseren etablierten Messen, den neuen Formaten und dem modernisierten CCH den eingeschlagenen Erfolgskurs fortzusetzen. Das Jahr 2022 hat einen hervorragenden Grundstein gelegt», schließt Bernd Aufderheide.

(MICE-tip)