Gästezahl bei Sunstar im letzten Winter rückläufig

Aufgrund der schwierigen Situation wird der 3-Sterne-Betrieb in Davos zu Wohnungen umgebaut.
Sunstar Familienhotel Davos
Sunstar Familienhotel Davos ©Sunstar Hotelgruppe

Die Sunstar Hotelgruppe weist für die abgelaufene Wintersaison 2015/16 5,9% weniger Übernachtungen und einen 5,1% tieferen provisorischen Umsatz als im Vorjahr aus. Der Rückgang ist überwiegend auf die währungsbedingt schwache Nachfrage aus Europa zurückzuführen. Der Schneemangel zum Saisonstart behinderte zudem im Dezember und Januar den Geschäftsgang. Die aus dem Inland generierten Logiernächte lagen auf Vorjahresniveau (77’216), die ausländische Gästezahl ging dagegen um 14% markant zurück. Vor allem Gäste aus Deutschland nahmen um 24% ab, diejenigen aus Grossbritannien um 13%. Einen Zuwachs konnte hingegen bei den Logiernächten aus USA/Kanada verzeichnet werden und zwar um +20% auf 3266 (Winter 2015/15: 2730).

Der aktuelle Buchungsstand für den Sommer 2016 liegt 10% unter dem Vorjahresniveau. Auch für das Berner Oberland, das traditionell überdurchschnittlich stark aus den asiatischen Märkten nachgefragt wird, ist momentan ein zurückhaltendes Buchungsverhalten spürbar; wohl zurückzuführen auf die jüngsten Ereignisse in Europa (Terror in Paris/Brüssel, Flüchtlingskrise).

Nach der Wintersaison 2016/17 schliesst Sunstar ihren 3-Sterne-Betrieb in Davos (Bild) und fokussiert sich dort verstärkt auf ihr verbleibendes, grösseres 4-Sterne-Hotel, das Sunstar Alpine Hotel mit 375 Betten. Das seit 1969 bestehende 3-Sterne-Hotel mit 138 Betten wird danach in Wohnungen mit optionalem Hotelservice umgebaut, das 4-Sterne Sunstar Alpine Hotel profitiert dagegen von weiteren Investitionen in Millionenhöhe. Die Entscheidung zur Schliessung und Umnutzung des 3-Sterne-Betriebs ist auf mehrere Ursachen zurückzuführen: zum einen auf den zunehmenden Preiskampf in Davos aufgrund des laufend wachsenden Bettenangebots durch neue Hotels bei gleichzeitig stagnierenden oder gar rückläufigen Übernachtungszahlen. Zum anderen auf die künftig anfallenden Investitionen, die unter den gegebenen Voraussetzungen keine akzeptable Verzinsung zulassen. Die durch die Euroschwäche noch weiter erschwerten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Bündner Ferienhotellerie dürften sich zudem in absehbarer Zeit kaum verbessern.