Revival eines Hotspots

Das Atlantis by Giardino am Fusse des Zürcher Uetlibergs vermarktet sich als «Urban Retreat» mit luxuriösem Erholungspotenzial.
Terrace

Mehr als ein Jahrzehnt lang lag der einstige Celebrity-Hotspot am Fuss des Zürcher Uetlibergs brach. Nach der Wiedereröffnung im Dezember 2015 sind nun der Betreiber Giardino Hotel Group, General Manager Martin Vossen und 140 Mitarbeiter daran, dem extravaganten Atlantis-Hotel wieder Leben einzuhauchen. Die Vorzeichen stehen gut: Während sich von aussen aus Denkmalschutzgründen nicht viel an dem Y-förmigen Gebäude aus den 60ern verändert hat, ist das Atlantis by Giardino von innen ein wahres Kleinod an Stil und Design. Die aussergewöhnliche Kombination aus Anspielungen auf die glamourösen Zeiten der 70erund 80er-Jahre und moderner, nicht zu üppiger Extravaganz ist auf nahezu meisterhafte Weise gelungen.

Double_Room_GenerousElegante Schnecke aus Glas

Schon beim Betreten der Lobby empfängt den Gast ein warmer Luxus aus Marmor, Holz, Stoffen in Gold- und Erdtönen sowie jugendstilartige Leuchten in Blütenform. Textilien wie geprägtes Leder und Mohair erinnern an alte Zeiten, ebenso wie die Fotografien, die in den Fluren hängen und die hohen Gäste zeigen, auf welche man im früheren Atlantis Sheraton so stolz war: Abba, Muhammad Ali, Frank Zappa, Shirley MacLaine, Freddie Mercury. Designer haben alte Möbel restauriert und mit neuen kombiniert. Architektonische Hauptattraktion ist aber die denkmalgeschützte Wendeltreppe, die wie eine elegante Schnecke aus Glas und Stein das Erdgeschoss mit den oberen drei Stockwerken verbindet.

Dunkles Parkett, gepolsterte Wände und Oberflächen aus Stein in den Bädern schmücken die 95 Zimmer – früher waren es 149. Marmor dominiert in den eher auf den arabischen Luxusbedarf abzielenden Bädern der Suiten. Die Zimmer bieten – meist von mehreren kleinen Balkonen aus – Blick auf Stadt, Wald oder den Garten. Besonders hervorzuheben: die Hublot-Suite. Auf 68m2 inszeniert Hotel-Partner Hublot hier seine Produkte. In Schaukästen, an Decken und Wänden prangen die luxuriösen Zeitmesser im Original, als Deckenlampe oder Gemälde.

Kulinarisch lässt das Atlantis seinen Gästen die Wahl zwischen urbaner Trend- und echter Gourmetküche. Im prunkvollen «Ecco» mit 35 Plätzen (plus Terrasse) bringt Rolf Fliegauf sein mit zwei Michelin-Sternen gekröntes Konzept aus Ascona und St. Moritz nach Zürich, umgesetzt von seinem bisherigen Sous Chef Stefan Heilemann. Im mit hellen, jungen Farben eingerichteten «Hide & Seek» (80 Plätze, ebenfalls plus herrlicher Terrasse) wirkt das Team von Executive Chef Bastian Mantey. Sein Stil ist nach entsprechenden Stationen im Ausland französisch und asiatisch geprägt.

EccoKünftige Gartenpracht

Das Atlantis by Giardino vermarktet sich als «Urban Retreat». «Wir zielen auf Gäste ab, die in Zürich zu tun haben, die Stadt erleben und sich in Naturnähe entspannen wollen», erklärt General Manager Vossen. Zu diesem Konzept gehört der grosse Gartenund Terrassenanteil, der das Gebäude umgibt und in jedem Winkel ein anderes «Outdoorflair» bietet. Auf knappeinem Hektar gibt es einen Rosengarten, einen Schattengarten und einen Kräutergarten sowie einen Teich und üppige Wiesen. Bis der Garten seine volle Pracht zeigt, wird es aber noch ein paar Jahre dauern.

Auch ein 1500m2-Spa gehört zum erholsamen Teil des Hotels. Die Poollandschaft im Inneren erscheint wie in den Berg eingelassen. Draussen plätschert ein Wasserfall. Zudem gibt es stimmungsvolle Behandlungszimmer. Der Aussenpool ist aus Naturstein, auf dem Holzdeck lässt man sich einen Drink von der Ocean Bar servieren.

«Wir wollen nicht nur eine Bühne für internationale Gäste, sondern auch ein Treffpunkt für die Zürcher sein, wie in alten Zeiten», so Vossen. Businessgäste aus aller Welt und Einheimische sollen sich mischen, auch Spaziergänger sind willkommen. Dazu beitragen könnte die Atlantis-Bar, deren Tresor-Wand als Anspielung auf den Finanzplatz Zürich erhalten geblieben ist. An den Cocktail-Tischen und Sesseln im 70er-Stil trinkt man «Mezcal Last Word».

Giardino_HideSeekBewegte Seminarräume

Extravagant kommt im grossen Seminar-und Eventraum «Wave» die Beleuchtung daher – ein Vogelschwarm bahnt sich an der Decke seinen Weg durch den 259m2-Saal. Es gibt direkten Zugang zur Aussenterrasse. Highend-Technik mit LCD-Wall und Soundsystem sorgt für den professionellen Auftritt. Sogar Autos lassen sich hereinfahren. Optional kann der Raum in «Long Wave», «Short Wave» oder «Wave Foyer» mit Bar unterteilt werden. Der zweite Raum mit Anbindung nach draussen ist «High Tide/Low Tide» mit 42 oder 18m2. Massive Holztische und edle Boardroom-Stühle bieten eine hochwertige Bühne für kleinere Runden. 55m2 gross ist der Raum «Drift», ebenfalls aufs Feinste eingerichtet. Die Drucker im Hotel lassen sich per Handy bedienen.

Zu erreichen ist das Hotel am besten per Auto, am Tag parkt man gratis. Wer ÖV fährt, muss ein paar Minuten laufen oder sich abholen lassen. Die Uetlibergbahn (S10) hält an der Haltestelle Schweighof, zum Zürcher HB sind es acht Minuten Fahrt. So weit vom Zentrum entfernt ist das Garten-Hotel nämlich nicht – eben Urban Retreat. www.atlantisbygiardino.ch

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