Massiver Einbruch bei Messen

Der Branchenverband Expo Event Swiss LiveCom Association hat an seiner GV die Messestatistik 2020 vorgestellt und fordert weitergehende Lockerungen.
© Fespo Zürich

Die kumulierten Ergebnisse der Messeplätze und -veranstalter zeigen wie dramatisch die Ergebnisse des Messejahres 2020 ausfallen. Die bei Expo Event organisierten Veranstalter führten 2019 noch insgesamt 166 Messen durch. Im Jahr 2020 konnten gerade noch 38 Messen, davon eine einzige Publikumsmesse (Vorjahr 20), 29 thematische Publikumsmessen (Vorjahr 100) und acht Fachmessen (Vorjahr 46) durchgeführt werden.

Massive Umsatzeinbrüche

In der Folge sank auch die Anzahl der Messebesuchenden deutlich von 5,1 Mio. auf 0,6 Mio. Der 2020 realisierte Umsatz der Messeplätze und -organisatoren verringerte sich um 61,5 Prozent auf 263,7 Mio. Franken. Insgesamt weisen die befragten Unternehmen einen konsolidierten Betriebsverlust von -137,7 Mio. Franken aus. Als Folge davon musste die Anzahl bei Messeunternehmen beschäftigter Mitarbeitender, trotz Kurzarbeitsentschädigung, um  20 Prozent reduziert werden. Die Anzahl Beschäftigter belieft sich Ende 2020 noch auf 1135 (Vorjahr 1423).

Zwischenmenschlicher Kontakt ist entscheidend

Expo Event setzt nun für das laufende Jahr auf die in Aussicht gestellten, baldigen Öffnungsschritte für Veranstaltungen. «Es ist wichtig das die Umwegrentabilität so schnell als möglich wieder hergestellt wird. Ist dies sichergestellt, sind wir zuversichtlich, dass das Messegeschäft nach der Aufhebung unseres faktischen Berufsverbots rasch wieder Fahrt aufnehmen wird», erklärt Christoph Kamber, Präsident von EXPO EVENT.

«Wir setzen dabei nach wie vor auf die Kraft der persönlichen Begegnung. Unsere Mitglieder haben während der Pandemie viel Kreativität bewiesen und interessante digitale und hybride Formate entwickelt. Das Live-Geschäft lässt sich aber nicht ersetzen: Der unmittelbare zwischenmenschliche Kontakt ist matchentscheidend und persönliches Vertrauen zentral für Geschäft.»

Forderung nach weitergehenden Öffnungsschritten

Expo Event und einer breit abgestützten Allianz der Veranstalterverbände gehen die vom Bundesrat vorgeschlagenen Öffnungsschritte zu wenig weit. «Die Messeveranstalter müssen jetzt wissen, ob sie unter den Schutzschirm kommen, damit sie eine gewisse Planungssicherheit haben. Insbesondere ist die Streichung von Veranstaltern, bei denen kantonale Beteiligungen die Grenze von 10% übersteigen, aufzuheben. Andernfalls werden rund 70 bis 80 Prozent der relevanten Messen in der Schweiz vom Schutzschirm ausgeschlossen», so Christoph Kamber weiter.

«Auch die Beschränkung einer absoluten Tagesobergrenze sollte gestrichen werden. Sinn macht bestenfalls eine maximale Anzahl Besuchender, welche gleichzeitig auf Platz sind.» Expo Event fordert weiter, dass geimpfte, genesene und negativ getestete Personen baldmöglichst ohne zusätzliche Auflagen Veranstaltungen besuchen können, denn das Risiko sei minimal und vertretbar. (MICE-Tip)