Mehr Flüge: Jetzt geht auch wieder mehr Gepäck verloren

Ein Tool von SITA geht weltweit auf die Suche.
©Pixabay / Bonnie Henderson

Die Luftfahrtbranche erholt sich von der Pandemie, Passagierzahlen steigen wieder. Laut den SITA Baggage IT Insights 2022 stieg das Passagieraufkommen seit 2020 kontinuierlich. Der Bericht zeigt auch, dass im Jahr 2021 die Anzahl der fehlgeleiteten Gepäckstücke weltweit um 24% anstieg, d.h. auf 4,35 Gepäckstücke pro tausend Passagiere. Fehlende Ressourcen und zunehmende Auslands- und Langstreckenflügen tragen zu einem Zuwachs der fehlerhaften Abfertigung bei.

Transfergepäck macht laut dem IT-Anbieter SITA nach wie vor den grössten Anteil fehlgeleiteter Gepäckstücke aus. Eine Zunahme der Langstreckenflüge mit Anschlussflügen hat im Jahr 2021 dazu geführt, dass die Zahl der beim Transfer verspäteten Gepäckstücke auf 41% gestiegen ist, was einer Zunahme von 4 Prozentpunkten im Vergleich zu 2020 entspricht. Auf internationaler Ebene liegt die Rate der Fehlabfertigung bei 8,7 und bei Inlandsflügen dagegen nur bei 1,85. Anders ausgedrückt: Auf internationaler Ebene ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gepäckstück fehlgeleitet wird, etwa 4,7 Mal höher als auf Inlandsflügen.

Im Jahr 2021 liess sich verspätet eintreffendes Gepäck in 71% der Fälle auf Fehlleitung der Gepäckstücke zurückführen – das bildet einen Anstieg um 2 Prozentpunkte im Vergleich zu 2020. Gleichzeitig stieg die Zahl der verlorenen und gestohlenen Gepäckstücke auf 6% an, während die Zahl der beschädigten und geplündert Gepäckstücke auf 23% zurückging.

Fluglinien, Bodenabfertigungsunternehmen und Flughäfen haben Personal abgebaut, um während der Pandemie überlebensfähig zu bleiben, was sich bei der Gepäckabfertigung auf die Ressourcen und Fachkenntnis des Personals auswirkt. Wenn diese Herausforderung nicht bewältigt wird, könnte die Anzahl der fehlgeleiteten Gepäckstücke kontinuierlich ansteigen und Werte vor der Pandemie übertreffen.

David Lavorel, CEO von SITA, sagt dazu: «Die Branche muss heute mit weniger mehr leisten. Jetzt, wo wir aus der Pandemie herauskommen, liegt der Fokus unserer Kunden weiterhin auf dem durchgängigen Handling beim Transport des Passagiergepäcks. Zusätzlich müssen die Unternehmen jetzt auch noch die Gesamtkosten und den Schulungsaufwand reduzieren. Es besteht ein erheblicher Druck, die betriebliche Effizienz zu steigern, was die Digitalisierung beschleunigt.»

Im Jahr 2021 haben die Investitionen in Selbstbedienungslösungen weiter zugenommen. Die grosse Mehrheit der Flughäfen und fast alle Fluggesellschaften bevorzugen bei der Gepäckkennzeichnung kontaktlose Optionen, die sich auf Kioske und mobile Geräte der Passagiere stützen. Die Einführung der automatischen Gepäckabgabe nimmt zu: 90% der Fluggesellschaften und dreiviertel der Flughäfen planen bis 2024 eine kontaktlose, automatisierte Gepäckabgabe anzubieten.

Darüber hinaus sorgt die Digitalisierung für einen effizienten Ablauf bei der Abholung des Gepäcks, spart Ressourcen und stellt sicher, dass sich der Betrieb schnell an fluktuierende Passagierzahlen anpassen kann. Es gibt keinen besseren Weg, um die Effizienz bei der Gepäckabfertigung zu gewährleisten, als eine fehlerhafte Abfertigung von vornherein zu vermeiden und dadurch zusätzliche Kosten und Ressourcen zu sparen, die es für die Rückführung von Gepäckstücken an ihre Besitzer benötigt.

«SITA hat daran gearbeitet, sein Gepäckportfolio zu optimieren, um genau das zu erreichen. Dazu wurden innovative Lösungen wie WorldTracer Lost and Found Property eingeführt», erklärt Lavorel. Dabei handelt es sich um eine KI-basierte Lösung, die ein millionenschweres Problem der Luftverkehrsbranche löst: die schnelle Rückgabe von im Flugzeug oder auf Flughäfen zurückgelassenen Gegenständen an ihre Besitzer. Mit Hilfe modernster Technologien wie Computer Vision, maschinellem Lernen und natürlicher Sprachverarbeitung durchsucht WorldTracer Lost and Found Property eine globale Datenbank von Bildern und Beschreibungen, um den gefundenen Gegenstand mit Meldungen von vermissten Artikeln abzugleichen.

«Wir werden auch in Zukunft eng mit der Luftfahrtbranche zusammenarbeiten und diese unterstützen, um die Zahl der fehlgeleiteten Gepäckstücke zu verringern. Gleichzeitig wollen wir betriebliche Effizienz und nachhaltige Lösungen vorantreiben, wenn sie am dringendsten benötigt werden», so Lavorel.

(Business Traveltip)

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