Bergbahnen erhalten Unterstützung vom Bund

Sie dürfen mit einer Hilfe von 50 bis 100 Millionen Franken rechnen.
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Der Nationalrat vergangene Woche sämtliche vom Ständerat beschlossenen Aufstockungen zur Unterstützung des öffentlichen Verkehrs übernommen. Auch touristische Angebote wie jene der Bergbahnen sollen berücksichtigt werden. Sie dürfen mit einer Hilfe von 50 bis 100 Millionen Franken rechnen, das schreibt die «Hotel Revue».

Während des Lockdowns im Frühjahr gingen die Passagierzahlen in Zügen, Bussen und Trams um bis zu 80 Prozent zurück. Auch wenn der Fahrplan vorübergehend ausgedünnt wurde, musste ein wesentlicher Teil der Züge und Busse verkehren.

Inzwischen haben sich die Frequenzen wieder etwas erholt, wie es bei SBB und Postauto hiess. Aber noch immer sind die Passagierzahlen je nach Linie und Wetter um 25 bis 40 Prozent tiefer als im Vorjahr. Die SBB verzeichneten im ersten Halbjahr einen Verlust von 479 Millionen Franken.

Aufstockungen beantragt

Der Bundesrat beantragte mit dem dringlichen Gesetz, die Ausfälle mit Massnahmen im Umfang von rund 700 Millionen Franken abzufedern, im Auftrag des Parlaments. Die Bahninfrastruktur wird mit rund 330 Millionen Franken berücksichtigt, der regionale Personenverkehr mit rund 290 Millionen und der Bahn-Güterverkehr mit etwa 70 Millionen Franken.

Ausklammern wollte der Bundesrat den Ortsverkehr. Dafür seien Kantone und Gemeinden zuständig, argumentierte er. Auch den Personen-Fernverkehr und touristische Angebote wollte die Regierung nicht berücksichtigen.

Der Ständerat und auch der Nationalrat sahen es anders und genehmigten auch für den lokalen und den touristischen Verkehr sowie den Autoverlad Hilfen. Der Nationalrat sagte mit 151 zu 42 Stimmen aus der SVP Ja zur angepassten Vorlage.

Unterstützung für touristischen Verkehr

Wie der Ständerat will die Nationalratskommission schliesslich auch touristische Angebote und den Autoverlad unterstützen. Bergbahnen seien nicht nur touristische Angebote, sondern dienten allen anderen Playern in einer Region, sagte Philipp Matthias Bregy (CVP/VS); selbst Verwaltungsrat einer Walliser Bergbahn.

Das rund zunächst 700 Millionen Franken umfassende Hilfspaket ist mit den Aufstockungen auf rund 900 Millionen Franken angewachsen. Für die Hilfe im Ortsverkehr war der Bund in der Vernehmlassung von 100 Millionen Franken ausgegangen. Beim touristischen Verkehr dürfte die Hilfe 50 bis 100 Millionen Franken kosten.

Offen ist nun noch die Abstimmung über die Dringlichkeitsklausel. Entscheiden wird zunächst der Ständerat, der die Vorlage als Erstrat behandelt hatte. Das dringliche Gesetz soll bis Ende 2021 gelten. (MICE-tip)