Der Tourismus in der Schweiz gibt sich kämpferisch

Die Tourismusanbieter lassen sich vieles einfallen, um die verlorenen Einnahmen zu kompensieren – zum Beispiel mit dem Versteigern von einem Hirsch-Geweih.
Der Natur- und Tierpark Goldau versteigert das abgefallene Geweih des Rothirsch-Stiers. ©Pixabay.com

Das Still-Liegen des öffentlichen Lebens trifft die Gastro- und Tourismusbetriebe in der ganzen Schweiz. Vielerorts lassen sich Hoteliers, Gastronomen und Tourismusverantwortliche einiges einfallen, um die Krise durchzustehen.

Bergbahnen, Museen, Erlebnisbäder, Restaurants und Event-Anbieter – alle haben sie von einem Tag auf den anderen einen totalen Umsatzeinbruch erlitten. Laut einer Umfrage von Schweiz Tourismus sind im Moment 57 % aller befragten Betriebe der Schweizer Tourismusbranche aufgrund der Covid-19-Situation geschlossen. Die befragten Hotels erwarten im April Umsatzeinbussen von über 90 Prozent, und auch für den Mai noch immer ein Minus von 73 Prozent.

Neues Tourismus-Monitoring

Schwyz Tourismus beispielsweise startete ein kantonales Covid-19 Tourismus-Monitoring in Form einer persönlichen Umfrage bei den Schwyzer Gastro- und Tourismusbetrieben. Die Branche bietet rund 5700 Vollzeitstellen, was rund 8,4 Prozent der Beschäftigung im Kanton ausmacht. Zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen haben der Bund und der Kanton Massnahmenpakete inklusive Kurzarbeitsentschädigung und Liquiditätshilfe beschlossen. Die Ergebnisse des Monitorings soll Antworten auf folgende Fragen geben: Greifen die Massnahmen des Bundes und des Kantons? Wo sind die Härtefälle? Welche zusätzlichen Massnahmen braucht es im Falle eines länger andauernden Lockdowns?

Neue Helpline im Kanton Schwyz

GastroSchwyz, das Amt für Wirtschaft, Schwyz Tourismus und die vier touristischen Regionen Einsiedeln-Ybrig-Zürichsee, Erlebnisregion Mythen, Rigi – Berg und See sowie Stoos-Muotatal stehen in regelmässigem Austausch und stimmen sich untereinander ab. Ausserdem wirkt Schwyz Tourismus in dieser ungewissen Zeit als zentrale Informations- und Supportstelle. Bei Fragen rund um die Covid-19-Situation können sich die Gastro- und Tourismusbetriebe bei Schwyz Tourismus melden.

Unterstützung nötig trotz Kreativität

In dieser schwierigen Zeit zeigen viele Schwyzer Gastro- und Tourismusbetriebe Kreativität. Das Chalet Schild auf Rigi Kaltbad kocht beispielsweise auf Youtube, das Bundesbriefmuseum präsentiert Objekte im digitalen Museum, das Kloster Einsiedeln streamt seine Gottesdienste live und der Natur- und Tierpark Goldau unterstützt die von ihren Kindern geforderten Eltern mit Bastelbögen, Rätseln und lehrreichen Tiervideos. Mit dem Versteigern des natürlich abgeworfenen Geweihs des Rothirsch-Stiers versucht der Natur- und Tierpark Goldau einen Teil der ausgefallenen Einnahmen zu kompensieren, denn ein normaler Tierpark-Tag kostet rund 27’250 Franken.

Auch in anderen Kantonen lässt sich die Tourismusbranche einiges einfallen. So können die Gäste beispielsweise bei GastroAargau Gutscheine der Mitgliederbetriebe kaufen und diese nach der Krise in den jeweiligen Betrieben einlösen. Die Gutscheine können aber auch verschenkt werden, an Menschen, die einem in dieser schwierigen Zeit unterstützt haben. (MICE-tip)