Die Tourismusbranche hofft auf weitere Lockerungen

Für die Branche ist es zentral, dass sie den touristischen Betrieb wieder aufnehmen kann.

Nach dem zweiten Tourismusgipfel vom Sonntag unter Leitung von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga zeichnen sich für den 8. Juni substanzielle Lockerungen für die Branche ab. Der Bundesrat diskutiert und entscheidet morgen Mittwoch.

Bereits zum zweiten Mal bekamen Vertreter der Tourismusbranche die Gelegenheit, sich mit Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga, Bundesvizepräsident Guy Parmelin und Gesundheitsminister Alain Berset auszutauschen. Sie machten deutlich, dass die aktuelle Situation aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr lange tragbar ist. Für die Branche ist es zentral, dass sie den touristischen Betrieb wieder aufnehmen und bis zum Beginn der Sommersaison sichere und ganzheitliche Angebote schaffen kann.

Lockerung bei den Schutzkonzepten nötig

Die Branche hat ihre Verantwortung wahrgenommen und funktionierende Schutzkonzepte erarbeitet und zum Teil bereits umgesetzt. Aufgrund der gesammelten Erfahrungen aus der Praxis, insbesondere in der Gastronomie, zeigt sich allerdings, dass die meisten Betriebe mit den Einschränkungen nicht rentabel wirtschaften können. Lockerungen bei den Schutzkonzepten sind daher zwingend notwendig.

Klare Kommunikation gefordert

Die Anweisung «Bleiben Sie zu Hause» wurde bisher nicht offiziell aufgehoben, was in der Bevölkerung für Verunsicherung sorgt. Die Tourismusallianz fordert vom Bundesrat, dass er seine Kommunikation spätestens per 8. Juni 2020 von «stay home» auf eine Empfehlung im Sinne von «travel safely» anpasst.

Auch gesunde Betriebe bedroht

Die Tourismusbranche ist von der Coronakrise überdurchschnittlich betroffen und wird ökonomisch durch sehr schwierige Zeiten gehen müssen. Selbst Unternehmen, die vor der Krise gut aufgestellt waren, fürchten aktuell um ihre Existenz. Es braucht weitere Unterstützungsmassnahmen, um Konkurse im grossen Stil und eine damit verbundene Negativspirale, die auch viele Arbeitslose zur Folge haben wird, zu verhindern.

Ein erster Gipfel mit den Touristikern hatte am 26. April stattgefunden. Dabei wurden Lockerungen für den 8. Juni ins Auge gefasst. Er diente zudem dazu, der Branche eine gewisse Planungssicherheit zu geben. Der Schweizer Bevölkerung sollen Sommerferien im Inland schmackhaft gemacht werden. SAC-Hütten, Jugendherbergen, Hotels und Gastrobetriebe dürfen seit dem 11. Mai wieder offen haben, Campingplätze jedoch nicht. (MICE-tip)