Dieser Winter wird in Davos ein anderer sein

Das WEF weg, der Spengler-Cup abgesagt, in Deutschland vielleicht bald auf der Risikoliste.
© Marcel Giger

Das WEF weg, der Spengler-Cup abgesagt, in Deutschland vielleicht bald auf der Risikoliste. Davos hat es im Moment schwer. Die Touristiker vor Ort bleiben trotzdem optimistisch, wie der «Tages Anzeiger» schreibt.

Drei Absagen mit Folgen

Es sind insgesamt drei Herausforderungen, deren sich Davos in diesen Tagen stellen muss. Nummer 1: Das Weltwirtschaftsforum (WEF) wird dieses Jahr nicht in Davos, sondern auf dem Bürgenstock in der Zentralschweiz und in Luzern stattfinden.

Nummer 2: die Absage des Spengler-Cups. Das internationale Hockeyturnier findet jeweils über Weihnachten/Neujahr statt und bringt Davos gemäss der «Hotelrevue» zwischen 16 und 20 Millionen Franken ein pro Jahr.

Nummer 3: die deutsche Quarantäneliste. Der Kanton Graubünden ist das liebste Ziel der Deutschen, wenn sie in die Schweiz in die Ferien fahren. Noch ist Graubünden nicht auf der Liste, aber das ist angesichts der steigenden Fallzahlen eigentlich nur noch eine Frage der Zeit.

Im Moment herrscht noch verhaltene Zuversicht

Und ob die Schweizerinnen und Schweizer den inländischen Tourismusregionen diesen Winter gleichermassen die Treue halten wie im Sommer und im Herbst, sei dahingestellt. Im Moment sehe die Buchungslage nicht allzu schlecht aus, sagt Tamara Henderson, Präsidentin der Branchenorganisation «Hotel Gastro Davos» und Gastgeberin im Hotel Larix in Davos. Stand heute ist die Hoteldirektorin zuversichtlich. Es gebe durchaus Anzeichen, dass das ein vernünftiger Winter werden könnte. «Ich bin optimistisch, etwas anderes bleibt in dieser Situation ja auch gar nicht übrig.»

An eine andere Möglichkeit will sie gar nicht erst denken. Gehe der Winter in die Hosen, dann werde es für einige Hoteliers und andere Unternehmen der Tourismusbranche in Davos sehr, sehr hart. «Nur wenige haben Reserven anhäufen können. Wir leben hier von Saison zu Saison.» Sie selber hat vorsorglich einen Koch weniger angestellt für den Winter. Das restliche Personal hat sie so bequem akquiriert wie noch nie. «Zum ersten Mal überhaupt musste ich kein Inserat in der Zeitung aufgeben. Ich habe so viele gute Dossiers von Leuten erhalten, die in der Gastrobranche Arbeit suchen.» Das sei ein ziemlich deutliches Alarmzeichen, sagt Henderson, das beunruhige sie. (MICE-tip)