Drei Event-Formen während der Corona-Zeit

Welche Formen von Events sind möglich und welche Vor- und Nachteile haben sie?
© Andrei Stratu on Unsplash

Veranstaltungen bringen Menschen zusammen. Doch seit COVID ist alles anders. Welche Formen von Events sind möglich und welche Vor- und Nachteile haben sie?

Seit Anfang März sitzt uns COVID im Nacken. Zusammenkünfte sind nur eingeschränkt möglich, Veranstaltungen werden weit im Voraus abgesagt. Die Live Event-Industrie steht seit Monaten beinahe still. Doch es gibt noch Möglichkeiten, sich zu treffen. Dieser Artikel zeigt drei Formen auf, um Menschen zusammenzubringen. Denn das ist schlussendlich das Ziel bei der Planung einer Veranstaltung, ob beruflich oder gesellschaftlich, ob in Bildung oder Kultur, zu Zwecken der Information oder Debatte, zum Feiern oder zum Team-Building, ob gemeinnützig oder kommerziell.

Der Virtual Event

Dabei finden sich die Teilnehmer vor einem Bildschirm ein, man loggt sich via Multimedia Device ein. Die Veranstaltung ist ortsunabhängig, und es ist kein menschlicher Kontakt notwendig. Speziell im Umgang mit den COVID-Massnahmen ist dies die wohl sicherste und kostengünstigste Form, einen Anlass zu planen. Die Vorteile für den Veranstalter: es braucht keine Räumlichkeiten, keine Caterer oder Fotografen, weder Mobiliar noch Dekoration. Gerade bei internationalen Events fallen ausserdem Reise- und Unterkunftskosten weg. Der Veranstalter benötigt lediglich einen zuverlässigen Partner, der ihm die virtuelle Plattform bereitstellt.

Mit virtuellen Events kann man eine grosse Zahl von Teilnehmern erreichen. Im Zuge des Einloggens oder eines Feedbacks am Ende können die Interessen der Einzelnen gespeichert und nachvollzogen werden, und ihre Daten stehen problemlos für eine spätere Verwendung zur Verfügung. Doch wie lange kann man den Besucher unterhalten, ohne dass er vom Umfeld abgelenkt wird? Wie aufmerksam sind die Besucher tatsächlich? Wieviel Menschlichkeit wird über Kamera und Bildschirm am Ende übertragen, und wie findet der Austausch zwischen den Besuchern statt?

Der Live Event

Beim Live Event findet der Austausch von Angesicht zu Angesicht statt. Alle Sinne werden bedient: Die Besucher schmecken, riechen, hören, tasten – bei einem gut organisierten Live Event kommen die Teilnehmenden voll auf ihre Kosten. Das ist nicht nur im Moment angenehm, sondern bleibt auch so. Denn wo Emotionen sind, wird die Erinnerung angeregt. Und für Emotionen ist der Live Event von allen drei Eventformen die geeignetste – da werden Sie mir kaum widersprechen.

Leider ist es in der aktuellen Situation beinahe unmöglich, Live Events zu planen. Die Flut von COVID-Headlinern in allen Medien schlägt auf die Geselligkeit und den direkten, menschlichen Kontakt. Nationale und internationale Richtlinien verändern sich ausserdem im Wochentakt. Wer ist bereit, einen Event zu planen, an dem die Gäste Gefahr laufen, sich beim Apérobuffet mit Masken herumzuschlagen?

Der Hybrid-Event

Hier handelt es sich um eine Mischform zwischen Live- und Virtual Event. Ein Teil der Personen sind vor Ort, und weitere Gäste werden zugeschaltet. Damit können die Gruppenstärke an einem Veranstaltungsort reduziert und verschiedene Events gleichzeitig geplant und parallel geschaltet werden. Besonders gut eignet sich ein Hybrid-Event für Unternehmen mit mehreren Standorten. Ist dies der Impfstoff, der die Veranstaltungsindustrie vor dem drohenden Untergang rettet?

Im MICE-Newsletter vom kommenden Dienstag, zeigt der Autor Patrick Wiget, Creative Approach GmbH in Basel auf, welcher der drei Event-Formen sich für welches Event-Format am besten eignet. (Patrick Wiget/Mice-tip)