Engadin St. Moritz mit bestem Resultat seit 2011

Mit 1,6 Millionen Hotel-Logiernächten erreichte die Region ein Plus von 5,3% im Vorjahresvergleich. Euphorisch gibt man sich dennoch nicht.
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Die Tourismusregion Engadin St. Moritz hat das Jahr 2018 mit einem Plus von 5,3% der Hotel-Logiernächte abgeschlossen und damit das beste Resultat seit 2011 erreicht. Es war das Startjahr der neuen Engadin St. Moritz Tourismus AG, welche den Fokus auf die Weiterentwicklung der beiden Marken «Engadin» und «St. Moritz» und gemeinsame Projekte mit ihren Partnern legt (ein kurzes Interview dazu finden Sie auch im Magazin «MICE-tip – Tagungen und Events organisieren», das heute erscheint).

Die rund 1,6 Millionen Hotel-Logiernächte der Region Engadin St. Moritz entsprechen zirka einem Drittel (32%) der Hotelübernachtungen im Kanton Graubünden. Die Hotellerie konnte sämtliche Monate positiv abschliessen, mit Ausnahme des Februars, der aber aufgrund der Ski-WM 2017 nicht vergleichbar ist, wie es in einer Mitteilung heisst.

Schweizer sorgen für Zuwachs

Der Hauptteil des Zuwachses ist auf die Schweizer Gäste zurückzuführen. Gegenüber dem Vorjahr beträgt die Steigerung rund 19’000 Hotel-Logiernächte bzw. 2,2%. Die Übernachtungen der ausländischen Gäste wurden um 9% gesteigert. Dabei fallen die Zunahmen aus Deutschland (+8,6%), UK (+13,5%), den USA (+17,8%), China (13,8%), Brasilien (+13,8%) und den Golfstaaten (+25,6%) auf. Weiterhin im Minus sind die Hotel-Logiernächte der Gäste aus Italien (-1,8%) – dies obwohl die Ankünfte aus Italien um 2,2% zugenommen haben.

Kein Grund zu Euphorie

Trotz dieser sehr erfreulichen Entwicklung sei alles andere als Euphorie angesagt, heisst es im Geschäftsbericht aber auch selbstkritisch. «Leistungsträger und ESTM AG sind weiterhin gefordert, an der Wettbewerbsfähigkeit und der Strahlkraft des Oberengadins zu arbeiten.» Gegenüber 2008 liegen die Hotel-Logiernächte nach wie vor mit rund 365’000 im Minus. Dies entspricht bei durchschnittlichen Tagesausgaben der Hotelgäste von CHF 250 einem Betrag von CHF 91,25 Mio.

Die Gäste bleiben kürzer

Der Trend zu immer kürzeren Aufenthalten sowohl bei Schweizer wie auch bei internationalen Gästen hält an: Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ist mittlerweile von 3,5 Tagen im Jahr 2007 auf 2,95 im Jahr 2018 gefallen, im Kanton Graubünden ist sie von 3,2 auf 2,6 Tage gesunken. In Engadin St. Moritz verbrachten die Gäste im Durchschnitt 2,5 Tage im Sommer 2018 und 3,6 Tage im Winter 2017/18. «Diese kürzere Aufenthaltsdauer muss mit der Bewerbung von zusätzlichen neuen Gästen kompensiert werden, und dies ist der Destination gelungen: die Ankünfte konnten 2018 um 5,1% gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden», heisst es seitens Engadin St. Moritz Tourismus.

Engadin St. Moritz Tourismus AG gut gestartet

Das Jahr 2018 war das erste operative Geschäftsjahr der neuen Engadin St. Moritz Tourismus AG (ESTM AG) als Nachfolgerin der Tourismusorganisation Engadin St. Moritz. Laut Marcus Gschwend, Verwaltungsratspräsident der ESTM AG, steht als nächster Schritt das Angebots- und Produktmanagement sowie die Standortentwicklung im Zentrum. Gemäss Gerhard Walter, CEO von ESTM, konnte die Tourismusorganisation bereits gemeinsame Projekte mit Bergbahnen, Hotellerie, Parahotellerie, Gewerbetreibenden, Event-Organisatoren und Schweiz Tourismus initiieren oder fortführen. (MICE-tip)

Zum Geschäftsbericht 2018 [PDF]