Gastronomen zeigen sich solidarisch

Sie unterstützen ihre Lieferanten oder Bedürftige.
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Weil die Restaurants geschlossen sind, fehlen den Lieferanten die Absatzkanäle. Gastronomen unterstützen sie darum so gut es geht. Mittlerweile gibt es unzählige Plattformen, auf denen Lieferanten und Gastronomen Take-Away-Gerichte und Produkte des täglichen Bedarfs anbieten können. Darunter beispielsweise eine Seite die Lockdown-Gourmet heisst und diverse Gastroverbände unterstützen.

So bietet zum Beispiel das Restaurant Krone in Sihlbrugg laut der «NZZ» diverse Gerichte an, die man zu Hause aufbereiten kann. Zudem können die Gäste zusätzlich diverse Produkte ihrer Stammlieferanten bestellen. Die Kooperation der hiesigen Gastronomie mit Produzenten sei in den letzten Jahren wieder enger und verbindlicher geworden, was sich nun auch in Notzeiten zeigt: Viele Gastronomen betonen, es gehe ihnen nun nicht zuletzt darum, weiterhin als Absatzkanal für ihre Zulieferer zu dienen.

So hat etwa die Zürcher Pumpstation Gastro GmbH den Gemüsebauern Simon Müller aus Steinmaur dabei unterstützt, seine Produkte nun über einen Online-Shop zu vertreiben, in den weitere Stammlieferanten einbezogen sind. Müller zeigte sich dankbar für diese logistische Unterstützung, ohne die ihn die Nachfrage wohl überfordert hätte: Allein Ende letzter Woche habe man rund 220 Bestellungen ausgeliefert.

Weil die Wochenmärkte geschlossen sind, können beispielsweise in Winterthur die Kundinnen und Kunden das Gemüse und die Früchte direkt bei den Marktfahrern bestellen. Auf der Internetseite der Winterthurer Wochenmärkte ist ein Verzeichnis aller Marktfahrer zu finden.

Essen für Bedürftige

Die Gastronomen zeigen sich auch gegenüber Benachteiligten solidarisch. So setzen Stefano Eggenberger und Assanee Meguid vom Restaurant Di Leonardo in Zürich laut dem «GastroJournal» auf Take-Away. Pasta oder Lasagne gibt es mit Salat für CHF 20. Wer will, kann weitere CHF 5 spenden. Mit diesem Geld kochten sie für Randständige, die es immer schwer haben. Die dürfe man jetzt erst recht nicht vergessen. Wer sich das Gericht nicht leisten könne, dürfe vorbeikommen und kriege es umsonst. Sind nach Feierabend noch Portionen übrig, fährt das Duo durch die Strassen, um jene Menschen glücklich zu machen, die kaum je in den Genuss einer warmen Mahlzeit vom Italiener kommen – nicht vor, nicht während und nicht nach Corona.

In der Facebook-Gruppe Max-Plus stellen unter anderen Hoteliers und Gastronomen ihre Angebote für ihre Gäste vor. Oder sie zeigen auf, wie sie mit ihren Gästen in Kontakt bleiben können. So stellt beispielsweise das Hotel Adlon Kempinski Berlin Ärzten, Schwestern und Pflegepersonal als Dank für ihren Einsatz ein Kontingent von mehr als 1000 Übernachtungen zur Verfügung. Mitarbeitende im Gesundheitswesen, die sich nach der Krise erholen wollen, können bis Ende März 2021 je eine Nacht gratis buchen. (DOE)